L aut Nachrichtenmeldungen bot das Treffen mit dem chinesischen Vizepräsidenten Xi Ping im Weissen Haus am Valentinstag Barack Obama eine Gelegenheit, ein „sensitives Menschenrechtsproblem mit dem designierten chinesischen Anführer“ anzusprechen. Der mutige und freimütige Obama liess sich nicht abhalten von Etikette oder Anstand.
Danach verkündete Obama, dass Washington „weiterhin grossen Wert auf das legen wird, wovon wir glauben, dass es wichtig ist, um die Hoffnungen und Rechte aller Menschen in die Tat umzusetzen“.
Denken Sie mal eine Minute über das nach. Washington befindet sich jetzt im zweiten Jahrzehnt der Ermordung von muslimischen Männern, Frauen und Kindern in sechs Ländern.
Washington ist so besorgt um die Menschenrechte, dass es Bomben auf Schulen, Krankenhäuser, Hochzeiten und Begräbnisse abwirft, alles um die Menschenrechte der Moslems hochzuhalten. Sehen Sie, Bomben befreien muslimische Frauen von der Verpflichtung, die Burka zu tragen und von männlicher Vorherrschaft.
Hunderttausend oder eine Million getöteter Iraker, vier Millionen vertriebene Iraker, ein Land mit zerstörter Infrastruktur, und ganze Städte, wie zum Beispiel Fallujah, bombardiert und mit weissem Phosphor verbrannt zu Asche sind die richtige Art, die Sorgen zu zeigen, die man sich um die Menschenrechte macht.
Ditto für Afghanistan. Und Libyen. In Pakistan, Jemen und Somalia bringen Washingtons Drohnen die Menschenrechte zu den Menschen.
Abu Ghraib, Guantánamo und geheime CIA-Gefängnisse sind weitere Orte, in die Washington die Menschenrechte bringt. Obama, der die Macht besitzt, amerikanische Bürger ohne rechtsstaatliches Verfahren umzubringen, verfügt über zu wenig Macht, um das Gefängnis in Guantánamo zu schliessen.
Er besitzt keine Macht, um sich selbst daran zu hindern, Israel mit Waffen zu versorgen, mit denen es palästinensische und libanesische Bürger umbringt, denen Obama die Menschenrechte bringt, indem er gegen jede UNO-Resolution sein Veto einlegt, die gegen Israel wegen dessen Verbrechen gegen die Menschenrechte eingebracht wird.
Anstatt Washington auf dem Pfad der Menschenrechte zu folgen, investieren die bösen Chinesen in andere Länder, kaufen ihnen Dinge ab und verkaufen ihnen Güter.
Hat je ein ausländischer Würdenträger ein „sensitives Menschenrechtsproblem“ mit Barack Obama oder seinem Vorgänger angesprochen? Wie verkommen ist die Welt eigentlich, dass Washington Jahre lang Unschuldige umbringen und sich noch immer als der grosse Verteidiger der Menschenrechte auf der Welt hinstellen kann?
Wieviele Völker hat China im 21. Jahrhundert bombardiert, mit Drohnen angegriffen und mit Sanktionen fertiggemacht?
Werden Syrien und der Iran die nächsten sein, die Washingtons Besorgnis um die Menschenrechte zum Opfer fallen?
Nichts illustriert besser den surrealen Zustand, in dem sich der Westen befindet, als die Tatsache, dass nicht die gesamte westliche Welt in tobendes Gelächter ausgebrochen ist über Obamas Äusserung seiner menschenrechtlichen Bedenken in Hinblick auf Chinas Verhalten.
Washingtons menschenrechtliche Bedenken reichen nicht einmal bis zur Flughafensicherheit, wo kleine Mädchen und Grossmütter sexuell begrapscht werden.
Die Wohnungen von Antikriegs-Aktivisten werden überfallen, ihre persönlichen Besitztümer werden weggetragen und eine Grand Jury wird zusammengerufen, um ihnen ein Anklage wegen Terrorismus anzuhängen.
Der US-Soldat Bradley Manning wird zwei Jahre lang eingesperrt, unter Missachtung der Verfassung der USA, während die Menschenrechtsregierung fabrizierte Anklagen zusammenkocht, um ihn dafür zu bestrafen, dass er ein Kriegsverbrechen der Vereinigten Staaten von Amerika enthüllt hat.
Julian Assange von WikiLeaks wird endlos schikaniert mit dem Ziel, ihn in die Washingtoner Menschenrechtsklauen zu bringen. Kritiker von Washingtons inhumaner Politik werden beobachtet und ausspioniert.
Washington ist der schlimmste Verletzer von Menschenrechten in unserer Zeit, und Washington hat eben erst begonnen.
Wer wird die Amerikaner aus den Klauen Washingtons befreien?