W enn die Temperaturen sinken, spüren es zuerst jene, die kein Dach über dem Kopf haben. Die Kälte bis 30 Grad minus in den letzten Nächten hat europaweit schon mehr als 120 Menschen das Leben gekostet. Unter den 27 EU-Staaten sind Polen und Rumänien derzeit die frostigsten.
Die Plätze in den Übernachtungsquartieren reichen schon lange nicht mehr. Glücklich, wer da ein warmes Plätzchen erwischt. “Ich komme wegen der Essensausgabe her”, sagt dieser Obdachlose in Polen.
Was für die “normalen Bürger” nur erschwerten Alltag bedeutet wird für Obdachlose lebensgefährlich. Mit der Krise sind in der EU rund 6 Millionen Arbeitsplätze vernichtet worden.
Experten schätzen, dass in der Folge 25 Prozent der EU-Bürger auf die eine oder andere Weise von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen seinen.
Die Zahl der Obdachlosen in der EU wird offiziell auf drei Millionen geschätzt. In Frankreich sind es im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung mehr als doppelt soviele wie in Deutschland oder Grossbritannien.
In Griechenland ist die Zahl Obdachlosen in 2 Jahren um 25 Prozent gestiegen. Was im warmen griechischen Sommer noch romantisch aussehen mag, wird bei Frost ebenso wie anderswo zum Überlebenskampf.
Der stellvertretende griechische Gesundheitsminister Markos Bolaris verweist auf eine neue Kategorie von Obdachlosen.
In den vergangenen Monaten haben immer mehr Griechen erst ihren Job und in der Folge auch ihre Wohnung verloren.