Israelische Soldaten brechen Jugenlichem die Beine und zwingen ihn zu laufen

„Dann nahmen mich zwei Soldaten an den Schultern und schleiften mich bis zur Mauer“

- von Presseticker  -

I sraelische Soldaten sollen einem 16 jährigen Jugenlichen bei seiner Festnahme die Beine gebrochen und gezwungen haben, mit gebrochenen Beinen zu laufen. Dokumentiert hat den Vorfall die Organisation Defense for the Children International.
Nach Angaben des Jugendlichen hielt er sich mit Freunden im Dorf Beit Sourek in der Nähe der israelischen Separationsmauer auf, als sie bemerkt hätten, sich in einer Falle israelischer Soldaten zu befinden.

„Einer der israelischen Soldaten feuerte ein Gummigeschoss in mein Bein, dann fingen sie mich und zwei meiner Freunde. Sie zwangen mich auf den Boden mit dem Gesicht nach unten, fesselten meine Hände und begannen meinen Körper und meine Beine mit ihren Füssen und Stöcken zu schlagen“, sagte Mahmoud. „Ich schrie vor Schmerz und rief ‘meine Beine sind gebrochen’, aber sie machten für fast eine Viertelstunde weiter.“

Die Soldaten seien aus unterschiedlichen Richtungen gekommen, berichtet Mahmoud der Organisation, mit Gewehren, Elektroschockern und Schlagstöcken.

„Die Soldaten hoben mich auf und nahmen mich fest. Weil ich auf meinen Beinen nicht laufen konnte begannen die Soldaten, mich wieder zu schlagen und zwangen mich zu stehen. Aber ich konnte vor Schmerzen nicht. Sie zwangen mich zu laufen, also lief ich ein bisschen und fiel.
Dann nahmen mich zwei Soldaten an den Schultern und schleiften mich bis zur Mauer. Dort schlugen sie mich wieder, bis ein Militärfahrzeug kam und mich zum nächsten Checkpoint brachte. Ich glaube es war der Beit Eksa Checkpoint.
Weil die Soldaten mir die Augen verbunden hatten, konnte ich nichts sehen.“

Am Checkpoint sei er für eine halbe Stunde festgehalten worden, so Mahmoud. Er habe im Regen auf kaltem Zement gesessen, mit gefesselten Händen und verbundenen Augen während seine Beine schmerzten. „Sie brachten mich vom Beit Aksa Checkpoint zu einem Ort dessen Namen ich während des Verhörs aufschnappte, es war das Atarot Militärgefängnis. Ich konnte meinen Kopf nicht heben, denn jedesmal, wenn ich es tat, schrie ein Soldat mich an und das war sehr schmerzhaft“, berichtet Mahmoud.

Um Mitternacht hätten ihn Soldaten verhört und ihn aufgefordert, die Gründe zu nennen, warum er so nahe an der Grenzmauer herumgelaufen sei, so Mahmoud. Der Befrager habe ihm vorgeworfen, Steine auf Soldaten geworfen zu haben, um sie von ihrer Arbeit abzulenken, was er bestritten habe.

Nach einer Stunde Verhör sei er ins Ofer-Militärgefängnis gebracht worden, berichtet Mahmoud. Dort habe der Arzt ihm die Behandlung verweigert, woraufhin ihn Soldaten ins Hadassa Hospital nach Jerusalem brachten, die Augen verbunden mit einer Plastiktüte.

Der Jugendliche erreichte das Hadassa-Krankenhaus am Morgen nach seiner Festnahme. Bis dahin habe er weder gegessen, noch eine Toilette benutzt, so Mahmoud. Eine Röntgenuntersuchung im Krankenhaus zeigte zwei Brüche im rechten Bein.
„Die Ärzte gipsten das Bein ein und legten mich in eines der Krankenhausbetten“, so Mahmoud. „Immer wenn ich versuchte zu schlafen, schlug mich einer der Soldaten und der andere sagte ich würde hier sterben, oder ich würde ins Gefängnis gehen und beide fluchten.“

Am nächsten Tag gipsten Ärzte auch das linke Bein ein, weil sie darin einen Bruch entdeckten. Danach habe er zum ersten Mal gegessen und eine Toilette benutzen dürfen, so Mahmoud. Am folgenden Nachmittag sei er in Begleitung dreier Soldaten ins Ofer-Gefängnis gebracht worden, darunter eine weibliche Soldatin, die ihn geschlagen habe.
Die Soldaten hätten ihn gezwungen, 30 Meter zu gehen, obwohl sie die Anweisung der Ärzte vernommen hatten, dass Mahmoud für mindestens 12 Stunden nicht laufen solle, bis der Gips getrocknet sei.

„Einer der Soldaten schlug mich mit seiner Weste auf die Brust, während die weibliche Soldatin mich am Haar zog und zwang zu laufen“, erzählt Mahmoud. 16 Tage lang sei er in der Ashbal Sektion des Ofer Gefängnisses festgehalten und von israelischen Soldaten gefoltert worden.
Während dieser Zeit habe er fünf Mal vor einem Gericht gestanden. Bei der fünften Verhandlung sei er gegen eine Bürgschaft von 1000 NIS bis zum nächsten Gerichtstermin auf freien Fuss gekommen.

RF/PNN

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