D ie Bewegung der Moslembrüder, die heute einflussreichste politische Kraft Ägyptens, verzichtet nach eigenen Worten auf die Teilnahme am Generalstreik, der am 11. Februar beginnen soll.
“Der angekündigte Generalstreik und die Kampagne des zivilen Ungehorsams stellen gegenwärtig eine Riesengefahr für das Land und dessen Zukunft dar: Die Stilllegung der Produktion und des Eisenbahnverkehrs, die Einstellung von Finanzgeschäften und die Arbeitsniederlegung in den anderen Wirtschaftsbranchen würden Ägypten, das sich bereits in einer überaus schwierigen wirtschaftlichen Lage befindet, enorm schaden und möglicherweise auch zum Zusammenbruch führen”, so die Erklärung der Moslembruderschaft.
Die Organisatoren des Streiks und der Kampagne des zivilen Ungehorsams fordern vom Höchsten Militärrat Ägyptens, die Machtbefugnisse an die zivilen Wahlorgane zu übertragen und baldigst eine Präsidentenwahl durchzuführen.
Die Moslembruderschaft appelliert hingegen an alle Ägypter, “mit doppelter Kraft für das Wohl des Heimatlandes zu arbeiten, um es aufzubauen und nicht zu zerstören, und für diesen Zweck auf den geplanten Streik zu verzichten”.
Mehr als 100 ägyptische Gewerkschaften haben bis jetzt ihre Teilnahme am Generalstreik angemeldet, der auf diesen Samstag angesetzt ist.
An diesem Tag vor genau einem Jahr war Präsident Hosni Mubarak nach 30 Jahren Herrschaft gestürzt worden.