V iele Augen sind an diesem Tag der republikanischen Präsidentschaftsvorwahl auf New Hampshire gerichtet: Das nutzen auch die Demonstranten der Occupy-Bewegung aus. In Manchester, der größten Stadt im Bundesstaat, haben sie ihr Lager aufgeschlagen. Auch hier machen sie aufmerksam auf die Kluft zwischen dem einen Prozent der Superreichen und den restlichen 99 Prozent der Bevölkerung, für die die Lage nicht so rosig aussieht.
Die Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Republikanischen Partei sind für sie “ein Haufen reicher weißer Männer mit viel Macht”, wie eine Frau hier sagt.
„Die haben doch keinen Schimmer, wie die 99 Prozent leben.“
Der Multimillionär und frühere Hedgefonds-Manager Mitt Romney ist für die Occupy-Demonstranten ein offensichtliches Ziel. Auch die anderen Bewerber nagen nicht am Hungertuch und haben wie Newt Gingrich deswegen durchaus schon Schlagzeilen geliefert. Aber auch ihre politischen Gegner von der Demokratischen Partei werden von den Demonstranten nicht verschont.
„Obama und die Demokraten sind daran schuld, dass der Lebensstandard der Arbeiter immer weiter sinkt“, sagt ein Mann hier. „Dafür kriegen die Verursacher der Krise Riesensummen an Geld, die Kapitalisten, die sowieso schon viel zuviel haben.“
Auf die Vorwahl wird die Occupy-Bewegung kaum Einfluss haben. Aber sie ist hier mit ihrem Anliegen deutlich sichtbar – im Moment macht sie weitaus mehr Schlagzeilen als die strengkonservative Tea Party.