U S-Drohnen können einen neuen internationalen Skandal verursachen – diesmal im Irak, schreibt die Tageszeitung Nesawissimaja Gaseta. Das offizielle Bagdad ist darüber empört, dass Drohnen, die dem US-Aussenamt gehören, Aufklärungsflüge über dem irakischen Territorium unternehmen, schreibt die Zeitung.
Testflüge der “diplomatischen Drohnen”, die Daten über die Lage zu sammeln haben, hat es auch im vergangenen Jahr gegeben, ihr systematischer Einsatz durch die Botschaft hat erst nach dem Abzug des US-Kontingents begonnen.
Die US-Militärs haben nämlich bei ihrem Abzug auch die Drohnen mitgenommen, mit denen sie Daten unter anderem auch im Interesse des US-Aussenamtes und dessen Sicherheitsdienstes gewonnen hatten.
In Zukunft wolle das Aussenamt die Drohnen auch in anderen potentiell gefährlichen Ländern wie etwa in Pakistan, Afghanistan und sogar in Indonesien einsetzen.
Nun müssen aber die USA eine Zustimmung der irakischen Behörden bekommen, stellt die Zeitung fest. Nach dem Abzug der US-Truppen aus dem Irak ist dort eine Botschaft mit 11.000 Angestellten geblieben, die von einer 5.000-köpfigen privaten Sicherheitseinheit bewacht werden, welche neben Schusswaffen auch mit Hubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen ausgestattet sind.
Das Pentagon und der CIA setzen ihre Drohnen nicht nur in Pakistan, sondern auch in Jemen und Somalia ein, führt das Blatt weiter aus.
Stützpunkte dafür gibt es in Äthiopien, auf den Seychellen und auf der Arabischen Halbinsel. Die Drohnen unternehmen ihre Patrouillenflüge in grosser Höhe und bleiben vom Boden aus praktisch unbemerkbar. Ihre optischen und Infrarot-Sensoren können aber dabei Ziele für Hellfire-Raketen aufspüren.
Das US-Aussenamt behauptet indessen, von einer Entsendung schwerer bewaffneter Drohnen des Typs Predator oder Reaper könne gar keine Rede sein.
Laut Aussenamtssprechern handelt es sich bei den Drohnen des Aussenministeriums um leichte und unbewaffnete Flugapparate, die in geringer Höhe fliegen und Daten über eventuelle Staus auf den Routen der geplanten Konvois bzw. über etwaige Protestaktionen an die Sicherheitskräfte übertragen.