D ie US-Botschaft in Ägypten hat die US-Bürger in Kairo laut der Onlineausgabe von Al-Ahram auf die drohende Gefahr von Massenunruhen am Montag, dem ersten Arbeitstag der neuen Volksversammlung (Parlamentsunterhaus) und besonders am Mittwoch, dem ersten Jahrestag der ägyptischen Revolution am 25. Januar, hingewiesen.
Die Botschaft teilt mit, dass “an diesen Tagen im Zentrum der ägyptischen Hauptstadt, insbesondere vor dem Haus der Volksversammlung und auf dem Tahrir-Platz, Massendemonstrationen stattfinden sollen, die in Unruhen und Gewaltakte ausarten könnten”.
Trotz der verstärkten Sicherheitsvorkehrungen der ägyptischen Behörden empfehlen die Diplomaten den US-Bürgern, “sich an diesen Tagen nicht im Zentrum der ägyptischen Hauptstadt aufzuhalten, die Nachrichten der örtlichen Medien zu verfolgen, nicht an Kundgebungen teilzunehmen und am Mittwoch von jeglichen Fahrten ins Stadtzentrum abzusehen”, wo die Hauptfeierlichkeiten anlässlich des Jahrestages der ägyptischen Revolution geplant sind.
Das unweit vom Tahrir-Platz gelegene Gebäude der US-Botschaft in Kairo steht faktisch seit Anfang der Unruhen in Kairo (vom Januar 2011) unter dem Schutz von Sondereinheiten. Alle umliegenden Straßen sind für den Fahrzeugverkehr gesperrt.
Das ägyptische Militär hatte nach dem Rücktritt von Präsident Hosni Mubarak am 11. Februar 2011 die geltende Verfassung aufgehoben und die beiden Kammern des Parlaments, das von der Mubarak-treuen Nationaldemokratischen Partei (NDP) dominiert worden war, aufgelöst.
Bei der im Januar 2012 abgeschlossenen Parlamentswahl siegte die Partei für Freiheit und Gerechtigkeit (PFJ), der politische Flügel der Bewegung Moslembruderschaft, mit großem Vorsprung. Am Montag sollen die Abgeordneten von der PFJ 213 der insgesamt 493 Sitze im neuen “Revolutionsparlament” erhalten.