D ie afghanische radikal-islamische Taliban-Bewegung hat sich bereit erklärt, ihre Vertretung in Katar zu eröffnen, meldet Reuters unter Hinweis auf den Pressesprecher der Bewegung, Zabiullah Mojahed.
„Derzeit sind wir bereit, … eine Vertretung im Ausland zu eröffnen, um eine gegenseitige Verständigung mit der internationalen Öffentlichkeit zu haben. In diesem Zusammenhang haben wir mit Katar Einvernehmen erzielt“, zitiert die Agentur den Pressesprecher.
Außerdem rief er die USA auf, die Häftlinge aus dem US-Konzentrationslager Guantanamo freizulassen, die für die Beziehungen mit den Taliban verurteil worden waren.
Vertreter des Obersten afghanischen Friedensrates begrüßten die Entscheidung der Taliban zur Eröffnung ihrer Vertretung in Katar.
„Für die Taliban ist es wichtig, mit der Weltgemeinschaft, insbesondere mit den USA, zusammenzuwirken. Wir begrüßen die Entscheidung zur Eröffnung der Vertretung. Die Taliban wurden von den USA auf die ‘schwarze Liste’ gesetzt. Deshalb ist es für diese radikale Organisation wichtig, Verhandlungen mit den USA in die Wege zu leiten“, zitiert die Agentur Vertreter des Obersten afghanischen Friedensrates.
Nach dem Sturz des Taliban-Regimes durch den NATO-Einmarsch in Afghanistan im Herbst 2001 war die Taliban-Bewegung in die Illegalität gegangen. Heute führen die Taliban einen bewaffneten Widerstand gegen die NATO-Invasion ihres Landes.