D er südkoreanische Präsident Lee Myung Bak hat die Bereitschaft zu Gesprächen mit Pjöngjang zum umstrittenen nordkoreanischen Atomprogramm angekündigt, meldet Associated Press am Montag. Wie Lee dabei betonte, werde jegliche Provokation ernst genommen.
Die koreanische Halbinsel befinde sich an einem Wendepunkt, sagte der südkoreanische Staatschef in seiner Ansprache. Wenn Nordkorea Aufrichtigkeit an den Tag lege, könne eine neue Ära in den Beziehungen zwischen Seoul und Pjöngjang beginnen.
“Wenn wir provoziert werden, wird unsere Antwort hart sein. Unser Hauptziel ist es aber, Frieden und Stabilität auf der Koreanischen Halbinsel zu erreichen. Wir lassen das Fenster für solche Möglichkeiten offen”, zitieren Medien Lee Myung Bak.
Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Il war am 17. Dezember mit 69 Jahren an einem Herzanfall gestorben. Zum Nachfolger wurde Kims jüngster Sohn Kim Jong Un ernannt. Nordkorea teilte am 31. Dezember mit, dass es keine Kontakte zu den südkoreanischen Behörden aufnehmen werde, die die innerkoreanische Zusammenarbeit aufs Eis gelegt hätten. Pjöngjang wolle seine eigene Verteidigungsfähigkeit festigen.
Seit dem Amtsantritt von Lee Myung Bak 2008 hatte es wegen der ungelösten Atomprobleme auf der koreanischen Halbinsel keinen Annäherungskurs mit Nordkorea gegeben. Dadurch landete die interkoreanische Zusammenarbeit wieder am Nullpunkt; die 2007 auf der Ebene der Regierungschefs entworfenen Projekte wurden nicht umgesetzt.
Auf der Koreanischen Halbinsel kam es immer wieder zu bewaffneten Zwischenfällen, an denen Seoul Pjöngjang die Schuld gab.
Die südkoreanische Präsidentenwahl ist für Ende 2012 angesetzt. Laut Verfassung darf sich Lee Myung Bak nicht zur Wiederwahl für eine zweite Amtszeit stellen.