D ie kanadische Regierung hat dem TV-Sender CTV News zufolge vier Mitarbeiter der russischen Botschaft in Ottawa des Landes verwiesen. Die Ausweisung folgte laut dem Nachrichtenkanal auf die Festnahme eines kanadischen Militärs, der im Verdacht steht, für Russland spioniert zu haben.
Der von den kanadischen Behörden verhaftete Jeffrey Paul Delisle wird verdächtigt, Geheiminformationen an russische Geheimdienste weitergeleitet zu haben, berichtete der kanadische Fernsehsender. Keiner der Verdachtsmomente gegen Delisle habe sich jedoch bisher verdichtet, hieß es.
Vier Tage nach der Verhaftung des mutmaßlichen Spions sollen nun vier russische Diplomaten aus Kanada ausgewiesen worden sein. Die russische Botschaft in Ottawa habe diese Information jedoch nicht bestätigt, so CTV News.
Laut der russischen Vertretung in Kanada ist lediglich die Dienstzeit der betreffenden Botschaftsmitarbeiter abgelaufen, die Diplomaten seien abgereist.
Laut einem anderen kanadischen TV-Sender, CBC, hatte der angebliche Spion seinen Dienst in einer der Aufklärungs-Abteilungen der kanadischen Armee in der Grafschaft Halifax im Osten des Landes geleistet.
Die Anschuldigungen gegen Delisle beziehen sich auf Verstöße gegen das kanadische Gesetz über die Informationssicherheit, das im Dezember 2001 – nach den Terroranschlägen des 11. September in den USA – beschlossen worden war.