D ie türkisch-französischen Wirtschaftsbeziehungen sind eng: Frankreich ist der fünftgrößte türkische Exportmarkt und die sechstgrößte Importquelle. Das Handelsvolumen belief sich 2011 auf rund zwölf Milliarden Euro.
Bei der Französisch-türkischen Handelskammer in Paris sieht man die Sanktionsdrohungen differenziert. Der türkische Staat könne nicht so einfach die Wirtschaftsbeziehungen stoppen, schließlich existiere seit 1996 eine Zollunion mit der EU. Der beiderseitige handel werde also weitergehen.
Was allerdings öffentliche Ausschreibungen in der Türkei angehe, so würden französische Firmen wohl mehr und mehr benachteiligt.
Eine dieser Firmen könnte der Versorger EDF sein, der an der türkischen Schwarzmeerküste ein Kernkraftwerk bauen will. Dabei konkurriert er mit Bewerbern aus Japan und Südkorea.
Auch der Autobauer Renault, der etwa 7.000 Menschen in der Türkei beschäftigt, fürchtet um Aufträge.