H ugo Chávez hat nur noch neun Monate bis ein Jahr zu leben, schreibt die spanische Zeitung Diario ABC am Montag unter Berufung auf geheim gehaltene Berichte des behandelnden Ärzteteams des krebskranken venezolanischen Präsidenten.
“Laut den Ergebnissen der letzten Untersuchung, die die behandelnden Ärzte am 30. Dezember vorigen Jahren durchgeführt hatten, ist eine zunehmende Verschlechterung des Gesundheitszustandes vor dem Hintergrund von Krebsmetastasen in Knochen und im Rückenmark zu beobachten”, so die Zeitung. Zudem sei im Darm des Patienten eine 2 mm x 1,5 mm grosse bösartige Neubildung festgestellt worden.
Die hohe politische Aktivität von Chávez lasse sich durch erhöhte Dosen von schmerzlindernden Medikamenten erklären, die die Ärzte ihm im Januar verordnet haben, heisst es. Laut der Zeitung hat Chávez am 13. Januar elf Stunden lang vor den Abgeordneten der Nationalversammlung über die Ergebnisse des vergangenen Jahres berichtet.
Im Juni 2011 war der venezolanische Staatschef in einem cubanischen Krankenhaus wegen eines Darmtumors und eines Abszesses im Beckenbereich operiert worden. Seine beiden ersten Chemotherapien machte Chávez ebenfalls auf Cuba durch.
Der dritten Chemotherapie, die am 3. September endete, unterzog er sich in einem Militärkrankenhaus in Caracas. Der vierte Therapiekurs fand erneut auf Cuba statt.
Wie der venezolanische Chirurg Salvador Navarrete bereits früher geäussert hatte, besteht bei der onkologischen Erkrankung von Chávez keine Hoffnung auf einen glimpflichen Ausgang.
Laut Navarrete erklärt sich die Entscheidung, die Präsidentenwahl, die laut Tradition im Dezember stattfinden sollte, auf Oktober vorzuverlegen, mit den negativen Heilungschancen für Chávez.