China: Hunderte Foxconn-Mitarbeiter drohten mit Selbstmord

Die Mitarbeiter wollten laut dem Untersuchungsergebnis von Microsoft dagegen protestieren, dass Foxconn einen Transfer der Mitarbeiter zu anderen Werken geplant hatte

- von Presseticker  -

A m 02. Januar versammelten sich hunderte Mitarbeiter der Foxconn-Fabrik in der zentralchinesischen Stadt Wuhan auf dem Fabrikdach und drohten damit, in die Tiefe zu springen. Die Photos wurden darauf von anderen Foxconn-Mitarbeitern im Internet veröffentlicht.
Über die Ursache und Einzelheiten der Auseinandersetzung gibt es aber widersprüchliche Angaben.

China Foxconn-Fabrik

Am 02. Januar versammelten sich hunderte Mitarbeiter der Foxconn-Fabrik
in der zentralchinesischen Stadt Wuhan auf dem Fabrikdach und drohten damit, in die Tiefe zu springen

Laut vorherigen nichtoffiziellen Medienberichten seien die Mitarbeiter unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen und ihren Gehältern. Da ihre Forderung auf Gehaltserhöhung nicht erfüllt worden sei, entschieden sie sich, gemeinsam zu kündigen.

Die ihnen laut eines Versprechens seitens der Unternehmensführung zustehende Entschädigung wurde aber nicht ausgezahlt. Und so kam es, dass mehr als 300 wütende Arbeiter auf diese extreme Weise protestierten. Den Berichten zufolge brachte ein Behördenvertreter die Arbeiter dazu, wieder vom Dach herunterzusteigen.

Laut Angaben von Microsoft, einem der Haupt-Auftraggeber dieser Fabrik, hingen die Proteste jedoch nicht mit den Arbeitsbedingungen in dem Foxconn-Werk zusammen. Die Mitarbeiter wollten laut dem Untersuchungsergebnis von Microsoft nur dagegen protestieren, dass Foxconn einen Transfer der Mitarbeiter zu anderen Werken geplant hatte.
Diese Erklärung wurde gestern von den lokalen Behörden bestätigt.

Laut einer Erklärung von Foxconn beteiligten sich 150 Beschäftigte an der Protestaktion. Gleich nach dem Vorfall habe die Firma mit den Mitarbeiten verhandelt und sei nach zwei Tagen zu einer Einigung mit ihnen gekommen.
Nun seien alle Probleme “erfolgreich und auf friedliche Weise” gelöst worden, so die Erklärung. Die Arbeiter seien schon zurück an ihren Arbeitsplätzen und alles sei wieder in bester Ordnung.

Bei der Bekanntgabe des Untersuchungsergebnisses betonte Microsoft, die Arbeitsbedingungen bei Foxconn auch weiterhin überwachen zu wollen, um sicherzustellen, dass die betreffenden Arbeiter fair behandelt werden.
Die betroffenen Arbeiter waren Berichten zufolge mit der Produktion von Xbox 360-Konsolen beauftragt.

Foxconn produziert Produkte für viele namhafte westliche Unternehmen, zu denen neben Microsoft auch Apple und Hewlett-Packard gehören. In der Vergangenheit geriet das Unternehmen immer wieder in die Schlagzeilen, weil Foxconn-Mitarbeiter aus Protest gegen unzumutbare Arbeitsbedingung Selbstmord begingen.

Für junge chinesische Arbeitnehmer, die auf der Suche nach einem Job in einer Fabrik sind, bleibt Foxconn als Arbeitgeber trotz aller Horrorgeschichten aus den Produktionshallen attraktiv. Kurz nach der Suizid-Serie in Shenzhen 2010 begann das expandierende Unternehmen mit der Rekrutierung neuer Arbeiter für andere Standorte.
In der Provinz Henan, wo in diesem Jahr die größte Fabrik zur Produktion von Smartphones entstehen soll, bewarben sich mehr als eine halbe Million Menschen.

2012-01-13 19:00 – RF/china.org.cn

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