D en imperialen Besatzungstruppen der NATO in Afghanistan droht der nächste Skandal: Britischen Soldaten wird vorgeworfen, sich an einheimischen Kindern vergangen zu haben. In einer Mitteilung des Präsidentenpalastes hiess es, Medienberichten zufolge sollten ein Sergeant und ein Gefreiter einen Jungen und ein Mädchen aufgefordert haben, sie durch ihre Kleidung zu berühren.
Die beiden Kinder seien etwa zehn Jahre alt. Nach Angaben der NATO untersucht die britische Militärpolizei entsprechende Vorwürfe.
Auch mit Bezug auf die jüngsten Vorfälle, als amerikanische Marine-Infantristen Leichen von getöteten Taliban-Kämpfern geschändet hatten, äusserte Präsident Karsai in seiner Mitteilung, er sei „angewidert von dem Anstieg der Ereignisse unmoralischer Natur unter ausländischen Soldaten”.
Solche Taten unterminierten das Vertrauen und die Kooperation der Afghanen mit den ausländischen Truppen.
Zu dem jüngsten Vorfall teilte der Palast mit, die Täter hätten die „unmoralische Tat” auf Video aufgenommen, um sie Kameraden zu zeigen. Karsai forderte die Regierung in London dazu auf, umgehend eine Untersuchung einzuleiten und die Schuldigen zu bestrafen.
Wie die britische Boulevardzeitung The Sun berichtet, sei Premier David Cameron „geschockt”.
Die von der NATO geführte ISAF-Truppe bestätigte am Mittwochabend, dass die britische Militärpolizei „Vorwürfe über unangemessenes Verhalten” von zwei Soldaten während ihres Einsatzes in Afghanistan untersuche. „Vorwürfe dieser Art werden sehr ernst genommen.”
Der deutsche ISAF-Sprecher Carsten Jacobson sagte, man erwarte von Soldaten aller Truppenstellernationen, dass sie die höchsten militärischen Maßstäbe einhielten.