W eg von der Braunkohle und hin zu mehr Erneuerbaren Energien – das wäre für Brandenburg eine beachtliche Investition in die Zukunft. Nicht nur für die Umwelt wäre diese Entscheidung ein Gewinn. Eine Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zeigt, dass auch die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt enorm profitieren würden.
Die von Greenpeace in Auftrag gegebene Studie Wertschöpfung und Beschäftigung durch Erneuerbare Energien in Brandenburg macht deutlich, dass der massive Ausbau Erneuerbarer Energien für zahlreiche Arbeitsplätze sorgen würde. Von derzeit 11.500 würde die Zahl bis 2030 auf 19.200 steigen.
Im Industriezweig Braunkohle geht die Landesregierung von nur 6.000 Beschäftigten aus. Die Zahl ist in ihrem aktuellen Entwurf der Energiestrategie 2030 zu finden.
Land und Kommunen profitieren
Die Studie sagt zudem eine Verdopplung der Wertschöpfung auf 1,25 Milliarden Euro voraus. Damit würden auch Land und Kommunen zu Gewinnern des Richtungswechsels. Sie könnten von höheren Steuereinnahmen, Einkommen und Unternehmensgewinnen profitieren.
Gleichzeitig würde die Stilllegung der Braunkohlekraftwerke rund 60 Millionen Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid einsparen. Die 2008 von der Landesregierung festgelegten Klimaziele verfehlt Brandenburg mit der aktuellen Energiestrategie 2030. Daher sollte die Regierung die Chancen der Energiewende nutzen und sie in ihre Strategie aufnehmen.
Brandenburg als potenzieller Stromexporteur
„Ministerpräsident Platzeck klammert sich verzweifelt an den Klimakiller Braunkohle und verhindert so wirtschaftlichen Aufschwung und Klimaschutz in Brandenburg“, sagt Greenpeace-Energieexpertin Anike Peters.
Laut IÖW wird sich die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien bis 2030 vermutlich mehr als verdreifachen. Das bedeutet, dass Brandenburg nicht nur seinen Eigenbedarf decken könnte. Das Land wäre zudem in der Lage, beachtliche Strommengen zu exportieren.
„Doch nur der Kohle-Ausstieg schafft entsprechende Rahmenbedingungen damit die Erneuerbaren Energien ihr volles Potenzial entfalten und Arbeitsplätze und volle Kassen in Brandenburg bringen können“, so Peters.
Greenpeace fordert von der Landesregierung, keinen Kraftwerksneubau am Standort Jänschwalde zuzulassen und die laufenden Braunkohleplanverfahren für neue Tagebaue in Welzow-Süd und Jänschwalde-Nord einzustellen.
Brandenburg muss bis zum Jahr 2030 aus der Braunkohle aussteigen.