H inter dem jüngsten Mordanschlag auf den iranischen Atomphysiker Mustafa Ahmadi Roshan stehen nach Ansicht eines russischen Experten offensichtlich ausländische Geheimdienste. “Derzeit werden Schlüsselfiguren des iranischen Atomprogramms aktiv getötet, dabei geht es um zivile Forscher, die nicht an der iranischen Atombombe arbeiten”, sagte Igor Korotschenko, Mitglied des Präsidiums des gesellschaftlichen Rates beim russischen Verteidigungsministerium und Chefredakteur des Magazins “Nationale Verteidigung”, am Dienstag in Moskau.
„Vor diesem Hintergrund liegt klar auf der Hand, dass hinter den Terroranschlägen in Teheran und anderen Städten sowie hinter den Diversionsakten in iranischen Atomobjekten ausländische Geheimdienste stehen.“
Korotschenko zufolge gibt es nur drei Geheimdienste, die genügend Agenten für die Durchführung von Operationen im Iran haben:
Den israelischen Mossad, die CIA und die britische MI-6.
Alle drei hätten überaus feste Positionen in der Region. Die Umstände des Todes des iranischen Atomforschers könnten den Anschlag als einen Akt von staatlichem Terrorismus von Seiten anderer Länder einstufen lassen.
“Der Iran ist kein Nordkorea, wo die Abwehr extrem hart ist. Abgesehen von gewissen Einschränkungen genehmigt der Iran seinen Bürgern ziemlich viel. Objektiv gesehen, gibt es deshalb Möglichkeiten für derartige Mordanschläge, die Aufsehen erregen”, sagte der Politologe.
Roshan, Dozent an der Polytechnischen Universität von Teheran, war am vergangenen Mittwoch bei der Explosion einer Bombe an seinem Wagen ums Leben gekommen. Nach Polizeiangaben hatte ein Motorradfahrer eine Haftmine an Roshans Auto angebracht.
Am Donnerstag wiesen die USA alle Anschuldigungen zurück, in den Anschlag verwickelt zu sein.
Im Januar 2010 war Massud Ali Mohammadi, Professor an der Teheraner Universität, bei einem Bombenanschlag getötet worden. Medienberichten zufolge befasste sich Mohammadi mit Atomenergie. Dabei wurde er von einigen Agenturen als einer der führenden Kernphysiker des Landes bezeichnet.
Im November 2010 starb bei der Explosion einer Bombe in Teheran der Kernphysiker Majid Shahriani.
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