D iese Inseln sind das Streitobjekt, um das Briten und Argentinier vor 30 Jahren sogar Krieg führten. Die einen nennen sie die “Falklands”, bei den anderen heissen sie “Malvinas”. Im Januar 1833 von der damaligen Weltmacht Großbritannien besetzt, die die argentinischen Bewohner rauswarf.
Thatcher-Drive heisst eine Strasse zu Ehren der Premierministerin, unter der die Briten ihren letzten Krieg gewannen. Lange galten die Inseln nicht nur als unwirtlich sondern auch als un-wirtschaftlich. Nur Schafe und Regen. Bis im Festlandschelf davor Erdöl und Erdgas entdeckt wurden. 1982 war Argentinien noch eine Militärdiktatur.
Die Gewerkschaften hatten zum Protest aufgerufen und die Machthaber meinten, mit einem nationalistischen Coup von innenpolitischen Problemen ablenken zu können. Der Ausgang ist bekannt. 648 Argentinier liessen ihr Leben und 255 Briten. Dann war alles wieder wie gehabt.
Allerdings blieb für Argentinien eine Art nationales Trauma. Vor wenigen Wochen versuchte Buenos Aires einen neuen Vorstoß – diesmal mit friedlichen Mitteln.
Argentinien will auf der Basis der UN-Resolution 2056 von 1965, aus der Zeit der Entkolonialisierung, Verhandlungen zu beginnen.
Der argentinische Innenminister Florencio Randazzo äußerte die Hoffnung, dass die Briten diese Resolution anerkennen und sich zu Verhandlungen bereit erklären werden. Wobei eines nicht verhandelbar sei: “Die Malvinas gehören Argentinien.”
Der argentinische Außenminister Héctor Marcos Timerman erklärte die Strategie seines Landes so: Möglichst viele lateinamerikanische Staaten beim Treffen in Costa Rica vom eigenen Standpunkt überzeugen. Dann sagte Héctor Marcos Timerman, er könne verkünden, dass UNASUR-Staaten ebenso wie Argentinien keine Schiffe mit Falkland-Flagge mehr in ihre Häfen lassen
Argentinien hat erreicht, dass sich die meisten südamerikanischen Staaten diesem Hafenverbot anschlossen. Damit soll Druck auf die Briten ausgeübt werden, die bereits Probebohrungen nach Öl und Gas laufen haben.
Betroffen vom neuen Konfliktes sind natürlich zuerst die rund 3.000 Bewohner der umstrittenen Inseln, die rund 15.000 Kilometer von London entfernt sind. Dick Sawle, Abgeordneter im Insel-Parlament, gibt sich gelassen, wenn er fragt: “Bereitet uns das Probleme?” und antwortet: “Nicht wirklich.”
Die Argumente von Premierminister David Cameron ähneln jenen im Streit mit Spanien um Gibraltar. Er sagte vor dem Unterhaus: “Wir unterstützen die Bewohner der Falkland-Inseln in ihrem Streben nach Selbstbestimmung. Und auf die argentinischen Argumente antworte ich, es ist weit entfernt von Kolonialisierung, weil diese Leute Briten bleiben wollen.”
Demnächst soll Luftwaffenoffizier Will Wales für sechs Wochen auf den umstrittenen Inseln Dienst tun. Kurz vor dem 30. Jahrestag des Krieges, der am 02. April 1982 begann.
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→ Argentinien: Proteste im Streit um Falkland-Inseln, 21.01.2012