U S-Außenministerin Hillary Clinton hat bei dem ersten Besuch eines US-Chefdiplomaten in Myanmar seit 1955 die Regierung des Landes aufgefordert, die Zusammenarbeit mit Nordkorea im Atombereich einzustellen.
“Die Wiederaufnahme von vollwertigen Beziehungen mit den USA wird erst dann möglich, wenn Myanmar alle internationalen Abkommen im Bereich der Nichtweiterverbreitung von Kernwaffen einhält”, sagte Clinton am Donnerstag bei einem Treffen mit dem Landespräsidenten Thein Sein.
Sie brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass die Regierung von Myanmar die Resolutionen 1718 und 1874 des UN-Sicherheitsrates einhalten sowie der rechtswidrigen Zusammenarbeit mit Nordkorea ein Ende setzten werde.
Die USA verdächtigen das südostasiatische Land, mit Nordkorea Raketentechnologien auszutauschen. Die Landesbehörden weisen diese Vorwürfe zurück.
Zuletzt hatte US-Außenamtschef John Foster Dulles 1955 in Myanmar geweilt. Richard Nixon hatte das Land als bisher letzter US-Präsident 1953 besucht.
Ende März dieses Jahres hatte das Militärregime von Myanmar erstmals seit 23 Jahren die Macht an eine Zivilregierung abgegeben, die nach den Wahlen im Herbst des vorigen Jahres gebildet worden war. Im Ergebnis der Wahlen erhielten die Parteien, die mit Unterstützung von Militärs gegründet worden waren, die Mehrheit im Parlament und in der Regierung. Dem Ministerkabinett gehören auch der Opposition nahe stehende Personen an.
In den vergangenen 20 Jahren hatten die USA und die Europäische Union ein hartes Regime von Wirtschaftssanktionen gegen Myanmar “im Zusammenhang mit der Verletzung der Menschenrechte” in diesem Land aufrechterhalten.