M oskau schränkt nach einem gewalttätigen Übergriff gegen den russischen Botschafter Wladimir Titorenko am 29. November in Doha die diplomatischen Beziehungen mit Katar ein, bis den Forderungen Moskaus, sich für den Angriff auf den russischen Botschafter zu entschuldigen und die Schuldigen zu bestrafen, entsprochen worden ist.
Das gab das russische Außenministerium am Montag bekannt.
“Infolge der schreienden Gewalt gegen den russischen Botschafter in Doha vom 29. November beschloss die Russische Föderation, die diplomatischen Beziehungen zu Katar einzuschränken”, heißt es im Twitter-Blog des russischen Außenministeriums.
Die Botschaft von Katar in Moskau hat bisher keine Stellung zu der Erklärung des russischen Außenministeriums genommen.
Am 29. November waren der Botschafter Wladimir Titorenko und einige Mitarbeiter der russischen Botschaft in Katar am Flughafen der katarischen Hauptstadt Doha von Zollbeamten und Polizisten brutal angegriffen worden.
Wie der Amtssprecher des russischen Außenministeriums Alexander Lukaschewitsch RIA Novosti am Freitag mitteilte, “war am 29. November bei Zustellung der russischen Diplomatenpost am Flughafen der katarischen Hauptstadt Doha der Versuch unternommen worden, physische Gewalt gegen den Botschafter Russlands und die Mitarbeiter der russischen Botschaft in Katar, die den Diplomaten am Flughafen abholten, anzuwenden”.
Laut Lukaschewitsch war am 30. November dem Botschafter von Katar in Moskau im russischen Außenministerium entschlossener Protest ausgesprochen und eine Note übergeben worden, in der betont wurde, dass die in Doha unternommenen Handlungen gegen den Botschafter präzedenzlosen Charakter hätten. Diese Handlungen seien eine grobe Verletzung der allgemeinen Völkerrechtsnormen, die die negativsten Folgen für die russisch-katarischen Beziehungen haben werde, hieß es.
Die Note enthielt die Forderungen an die katarische Seite, unverzüglich offizielle Entschuldigungen vorzubringen und alle notwendigen Maßnahmen zu treffen, um die Schuldigen am Zwischenfall zu ermitteln und streng zu bestrafen sowie die Wiederholung derartiger Fälle in Zukunft auszuschließen.
Wie der russische Botschafter RIA Novosti zuvor mitteilte, hatten die Flughafenangestellten am 29. November versucht, die russische Diplomatenpost zu durchleuchten.
Die russischen Diplomaten verfügten dabei über eine Genehmigung des katarischen Außenministeriums, in Übereinstimmung mit dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen Diplomatenpost zu transportieren, ohne diese durchleuchten zu lassen, hieß es.
Ungeachtet dessen hätten die Vertreter der Sicherheitsdienste, Zollbeamte und Polizisten des Flughafens darauf bestanden, dass die Post durchleuchtet wird. Sie hätten auch versucht, die Post an sich zu nehmen und dabei grob physische Gewalt angewandt.
“Es gelang uns jedoch, die Diplomatenpost zu retten”, sagte Wladimir Titorenko.
Am 4. Dezember informierte der Außenminister Russlands, Sergej Lawrow, per Telefon den Premier- und Außenminister von Katar, Hamad bin Jassem bin Jabr al-Thani, über den Beschluss des russischen Außenministeriums, die diplomatischen Beziehungen mit Katar einzuschränken.
Nach Angaben des russischen Außenministeriums soll Russlands Botschafter Wladimir Titorenko nach Abschluss einer medizinischen Behandlung in den nächsten Tagen Katar verlassen.