K napp vier Millionen Kroaten sind am Sonntag aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Beobachter erwarten, dass die Opposition, die sich zur “Kukuriku”-Koalition zusammengeschlossen hat, eine absolute Mehrheit erringen wird.
Angeführt wird das Oppositionsbündnis vom Chef der Sozialdemokraten Zoran Milanović. Angesichts der katastrophalen Wirtschaftslage wird die neue Regierung unpopuläre Maßnahmen treffen müssen.
Der bislang regierenden konservativen HDZ von Ministerpräsidentin Jadranka Kosor sind die zahlreichen Korruptionsaffären, in die die Partei verwickelt ist, zum Verhängnis geworden. Der Partei von Staatsgründer Franjo Tuđman wird das schlechteste Abschneiden seit den ersten freien Wahlen im Jahre 1990 vorhergesagt.
Trotz des erwarteten Debakels wird die dann nur noch kommissarisch regierende Kosor am 9. Dezember in Brüssel den EU-Beitrittsvertrag unterschreiben. Nach Slowenien wird Kroatien als zweiter Nachfolgestaat Jugoslawiens der EU beitreten.