W er denkt, dass Kühe nur Heu fressen oder auf Alpenwiesen grasen, der irrt. Seitdem hat sich viel verändert. Nicht alles, was so eine Kuh gefüttert bekommt, wollen wir auch in unserer Milch haben. Zum Beispiel gentechnisch veränderte Pflanzen. Dagegen haben viele Verbraucher protestiert. Mit großem Erfolg.
Im Februar 2010 erschien der Greenpeace-Gentechnikratgeber → Milch für Kinder. Darin wurde aufgedeckt, dass große Konzerne nicht bereit sind, auf Gentechnik im Kuhfutter zu verzichten. Seitdem ist viel passiert: Unternehmen wie Milupa und Humana haben zugesagt, auf gentechnikfreie Fütterung bei ihren Zulieferern zu achten. Milupa will bis Ende 2012 die gesamte Magermilch-Produktion für den deutschen Markt auf gentechnikfrei umstellen.
Jetzt ist auch Nestlé mit im Boot. Der Konzern hat angekündigt, das komplette Molkepulver für seine Alete- und Beba-Produkte bis Februar 2012 aus gentechnikfreier Herstellung zu beziehen.
Diese Zusagen sind ein riesiger Erfolg für die Gentechnikkampagne. Sie zeigen: Wir Verbraucher haben die Macht, etwas zu verändern!
Gentechnik: Selten eine direkte Zutat, aber oft im Futter
Greenpeace arbeitet seit vielen Jahren zum Thema Gentechnik im Essen. Die große → Mehrheit der Verbraucher lehnt laut Umfragen genmanipulierte Lebensmittel ab.
Aus diesem Grund setzen die meisten Lebensmittelhersteller keine Gen-Pflanzen als direkte Zutaten in Lebensmitteln ein. Dennoch bekommen wir die riskanten Pflanzen oft indirekt mit dem Essen serviert: Mehr als 80 Prozent der weltweit angebauten gentechnisch veränderten Pflanzen wie Gen-Soja oder Gen-Mais werden als Tierfutter für die Eier-, Milch- und Fleischproduktion eingesetzt – und landen so dann wieder auf dem Teller. Tierische Produkte müssen nicht gekennzeichnet werden, wenn Gen-Pflanzen beispielweise an Huhn, Kuh oder Schwein verfüttert wurden. Der Verbraucher hat in den meisten Fällen keine Wahlfreiheit. Es sei denn, er achtet auf das Siegel Ohne Gentechnik oder greift auf Bio-Produkte zurück.
Eine weitere Hilfe bietet der Greenpeace-Ratgeber → Essen ohne Gentechnik. Darin wird aufgelistet, welche Firmen bewusst auf den Einsatz von Gen-Futter verzichten und welchen die Verbrauchermeinung egal ist.
Gentechnik – keiner sieht sie, keiner schmeckt sie, keiner will sie
Gentechnik in Lebensmitteln wird vom Verbraucher seit mehr als 15 Jahren konstant abgelehnt. Immer wieder gibt es großangelegte Proteste. Das bleibt nicht unbeachtet. Im Gegenteil: Viele große Molkereien legen inzwischen Wert auf eine gentechnikfreie Fütterung ihrer Milchkühe.
Mit Campina kennzeichnet eine der größten europäischen Molkereien nicht nur ihre Milch der Marke Landliebe mit dem ohne Gentechnik-Siegel, sondern beispielweise auch Butter, Sahne, Schichtkäse und Naturjoghurt. Deutschlands Nummer zwei unter den Käsemarken Grünländer wirbt seit September diesen Jahres ebenfalls mit dem Ohne Gentechnik-Siegel. Auch die Privatmolkerei Bauer hat ihre Produktion auf gentechnikfreie Tierfütterung umgestellt.