D ie Gemeinschaft der lateinamerikanischen und Karibik-Staaten – die größte Vereinigung in der westlichen Hemisphäre – wird laut dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez in den nächsten Jahren die “veraltete und abgenutzte” Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) ersetzen.
Am Donnerstag traf sich Chávez in seinem Präsidentenpalast Miraflores mit Journalisten. Bis vor kurzem stand die OAS nach seinen Worten unter starkem US-Einfluss. “Jetzt kann man sagen, dass diese Zeiten vorbei sind, denn die OAS ist anders geworden, sie ist jedoch nach wie vor ein veralteter, abgenutzter Organismus, dem der Geist unserer Völker und die Ideen der Integration in Lateinamerika sehr fern sind”, so Chávez.
Am Freitag beginnt das erste Gipfeltreffen der neuen lateinamerikanischen Organisation in Caracas, bei dem die Gründung der Organisation verkündet werden soll. Über 1.000 Gäste sind in der venezolanischen Hauptstadt eingetroffen, um an der Festsitzung aus diesem Anlass teilzunehmen.
Der Organisation sollen 33 lateinamerikanische und Karibikstaaten, außer USA und Kanada, beitreten.
Hugo Chávez appellierte an die Mitglieder der neuen geopolitischen Organisation, die Aufmerksamkeit nicht auf ideologische Aspekte der Länder zu konzentrieren, die der Gemeinschaft beitreten wollen.
Die Integration hängt nach seinen Worten keinesfalls mit dem kubanischen oder dem venezolanischen Sozialismus oder mit der Politik zusammen, welche die Regierungen von Brasilien, Cuba, Nicaragua und anderen Ländern verfolgen. Die neue geopolitische Vereinigung soll Chávez zufolge “einen neuen Machtpol” im 21. Jahrhundert bilden.