D er venezolanische Präsident Hugo Chávez ist am Montagabend (Ortszeit) nach Uruguay abgeflogen, um dort an einem Gipfeltreffen des Gemeinsamen Marktes Südamerikas (Mercosur) teilzunehmen. In der Sitzung soll der Beitritt Venezuelas zu dieser regionalen Organisation erörtert werden.
Das ist die erste offizielle Auslandsreise von Chàvez nach seiner Krebsbehandlung. Er hatte mehrere Chemotherapien auf Kuba und in seinem Heimatland durchgemacht und anschließend in Interviews angegeben, die Krankheit vollständig besiegt zu haben.
Der venezolanische Präsident hätte Anfang Dezember nach Argentinien und Brasilien reisen sollen, gab jedoch seine Pläne wegen der starken Regenfälle und der dadurch ausgelösten Überschwemmungen in Venezuela auf.
In einer Regierungssitzung, die vom Fernsehsender Venezolana de Television übertragen wurde, führte der Staatspräsident Argumente für seine Teilnahme am Mercosur-Gipfel in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo an. Chávez zufolge wird die Mercosur-Aufnahme Venezuelas von einer Gruppe paraguayischer Parlamentarier hintertrieben, die den Beitrittsprozess blockiert hätten.
Venezuela versucht seit dem Jahr 2006, der regionalen Organisation Mercosur bezutreten, die im Rahmen des 1979 gegründeten Wirtschaftsbündnisses von Argentinien und Brasilien entstand. Mercosur erhielt 1991 den Status einer vollberechtigten Organisation, als Uruguay, Argentinien, Brasilien und Paraguay den Vertrag über die Bildung einer Zollunion und eines gemeinsamen Marktes geschlossen hatten. Bolivien, Chile, Kolumbien, Ecuador und Peru sind assoziierte Mitglieder.