B erlin – Neben dem zionistischen Projekt “Israel” gilt das Regime in Saudi-Arabien als das autoritärste und brutalste im Nahen Osten. Diese “Qualität” macht es zu einem bevorzugten Partner des westlichen US/NATO-Imperiums und zu einem Garanten der Durchsetzung imperialistischer Interessen und Militärpolitik in der Region, sowie der westlichen Erdölindustrie.
Die aktuellen Revolutionen und Umbrüche im arabischen Raum stehen auch vor der Tür Saudi-Arabiens. Angesichts dieser internationalen Entwicklung gilt es für das Imperium, das kollaborierende Saudische Regime noch stärker zu stützen.
Jetzt sollen laut Medienberichten 200 deutsche high-tech Kampfpanzer vom Typ “Leopard” an das Regime verkauft werden.
Mit diesem Schritt gibt die Deutsche Bundesregierung, unter dem Eindruck auch der sich für westliche Interessen zuspitzenden Lage in der Region, ihre bislang zurückhaltende Position in Bezug auf die Lieferung schwerer Waffen nach Saudi-Arabien auf.
Nach Medieninformationen billigte der Bundessicherheitsrat, in welchem u.a. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), BRD Kriegsminister Thomas de Maizière (CDU) und Aussenminister Guido Westerwelle (FDP) sitzen, in der vergangenen Woche grundsätzlich den Waffenexport. Das Saudische Regime hat u.a. Interesse an mehr als 200 Stück der modernsten Leopard-Variante, dem Typ 2A7+.
Das besondere am Kampfpanzer Leopard 2A7+ ist, dass dieser entsprechend ausgerüstet, nicht etwa nur bei klassischen Panzerschlachten zum Einsatz kommen kann, sondern vor allem bei Demonstrationen und Aufständen einsetzbar ist, siehe das nachstehende Video:
In dem Werbe-Video der Rüstungsindustrie erklärt ein Sprecher u.a., der Kampfpanzer sei auch besonders geeignet, um Demonstranten einzuschüchtern und Barrikaden aus dem Weg zu räumen.
Erst in den vergangenen Monaten schlugen Militäreinheiten aus Saudi-Arabien in Absprache mit der NATO die Demokratiebewegung in Bahrain blutig nieder. In Bahrain befindet sich ein wichtiger US-Marinestützpunkt.
Die deutsche Rüstungsindustrie, neben der Münchner Panzerschmiede Krauss-Maffei Wegmann der zweite grosse Landsystemhersteller Rheinmetall und zahlreiche Zulieferunternehmen, erhofft sich jetzt ein weiteres Milliardengeschäft. Das Saudische Regime hatte zunächst mit Spanien verhandelt, wo das zu einem US-Rüstungskonzern gehörende Unternehmen “Santa Bárbara” Leopard-Panzer in Lizenz herstellt. Inzwischen zeichnet sich jedoch ab, dass ein Grossteil des Kriegsgeräts aus Deutschland kommen wird.
Der BRD-Rüstungsexport hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt, der Weltmarktanteil der Deutschen stieg für den Zeitraum 2006 bis 2010 auf rund 11 Prozent, darunter viele Rüstungsgeschäfte, die noch von der “rot-grünen” Bundesregierung durchgewinkt wurden.
Nur die USA mit 30 Prozent und Russland mit 23 Prozent exportieren noch deutlich mehr Rüstungsgüter.