N ew York City, Sanaa (RF/RIA Novosti/NJT) – Laut der Zeitung “New York Times” vom gestrigen Mittwoch unter Berufung auf die US-Administration, fliegt die US-Luftwaffe im Rahmen eines geheim gehaltenen Militäreinsatzes in Jemen zur Stützung des noch herrschenden Regimes immer massivere Angriffe gegen Stellungen von Aufständischen. Inoffiziell streut die US-Kriegspropaganda die Version, dass es sich um Militärschläge gegen “Al-Qaida” handle.
Gegen die jemenitischen Aufständischen kommen laut der Zeitung Drohnen und Jagdflugzeuge zum Einsatz. Die USA wollen vor dem Hintergrund der Schwächung der Staatsmacht eine Konsolidierung „extremistischer Kräfte in Jemen“ verhindern.
Unterdessen hat Jemens Präsident Ali Abdullah Saleh nach der Behandlung von Verletzungen in einer Klinik in Saudi-Arabien bereits seine Heimkehr angekündigt. Wie der Sprecher des Weissen Hauses Jay Carney erklärte, solle Saleh die Macht lieber an seinen Stellvertreter Abdel Rabbo Mansur Hadi übergeben.
In Jemen haben sich die Auseinandersetzungen zwischen den Regierungstruppen und der Opposition nach dem relativ ruhigen Wochenende wieder verschärft. Salehs Abreise nach einem Attentat hatte die Spannungen etwas abgebaut.
Die Opposition feierte bereits ihren Sieg. Aber gestern wurden in Sanaa wieder sechs Menschen getötet. Auch in anderen Gebieten kam es zu Todesopfern.
Vor seinem Amtsantritt in Nordjemen im Jahr 1978 waren zwei Vorgänger Salehs ermordet worden. Zunächst wurde ein Monarch gestürzt, dann begann der lange Bürgerkrieg.
In Südjemen, das 1990 unter Mitwirkung Salehs mit Nordjemen vereinigt wurde, hatte es ähnliche Probleme gegeben – trotz des Beistandes seitens der Sowjetunion und der sozialistischen Ausrichtung. So endete beispielsweise ein Streit zwischen dem Premier Ali Nasser Mohammad und dem Generalsekretär der Sozialistischen Partei, Abd al-Fattah Ismail, im Januar 1986 mit der Einladung des letzteren zu Verhandlungen, bei denen er aber samt Begleitern erschossen wurde.
Danach wurde der Premier von den Mitstreitern des ermordeten Generalsekretärs lange verfolgt; viele seiner Verwandten wurden getötet. Innerhalb von zwei Tagen starben damals nahezu 1000 Menschen. Der gestürzte Regierungschef konnte aber nach Saudi-Arabien fliehen.
Jemen ist ein Pulverfass. Zahlreiche Kämpfe zwischen Nord- und Südjemen erschütterten das Land sogar nach der Vereinigung. Ausserdem wollten sich einige Stämme nicht den Zentralmacht unterstellen.