K abul (RF/IRIB) – Die Fortdauer des Massakers an die afghanischen Zivilisten durch die in Afghanistan stationierten Kräfte ist zu einem gemeinsamen Problem zwischen der Kabuler Regierung, der NATO und den USA geworden. Das grösste Bedenken der afghanischen Regierung besteht in dem Schutz des Lebens von Zivilisten bei der Bekämpfung der Taliban. Aber die Kräfte der USA und der NATO haben unter dem Vorwand Bekämpfung des Terrorismus und Extremismus das Leben der afghanischen Bürger gefährdet.
Binnen dem letzten Jahr haben die ausländischen Kräfte brutaler und unbarmherziger als zuvor die afghanischen Zivilisten bei Angriffen zu Lande und aus der Luft zum Ziel genommen.
Trotz der ausgedehnten Proteste der afghanischen Nation und Regierung gegen die Massaker an Zivilisten setzen die Kräfte der USA und der NATO nach wie vor die Massakrierung der Afghanischen Bürger fort.
Die Besorgnisse über den Anstieg der Verluste bei Zivilisten in Afghanistan haben die Grenzen dieses Landes überschritten. So hat auch die UNO vor der kritischen Sicherheitslage in Afghanistan gewarnt.
Im vorigen März forderte die UNO im Gefolge der Tötung von über 70 afghanischen Zivilisten, darunter 9 Kindern in der Provinz Konar durch die ausländischen Kräfte USA und NATO auf, die Luftangriffe auf Wohngebiete zu beenden.
Radhika Coomaraswamy, Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs für Kinder in bewaffneten Konflikten bezeichnete die Tötung von afghanischen Kindern bei den Luftangriffen als „eine neue Besorgnis“ und forderte die USA und NATO auf, dem Schutz des Lebens der Zivilisten Beachtung zu schenken.
Sie sagte, die Tötung afghanischer Kinder bei Luftangriffen der NATO sollte ernsthaft geprüft werden.
Der afghanische Staatspräsident Hamed Karsai warnte ebenfalls bzg. der Massakrierung der Bürger in der Provinz Konar und sagte: „Sollten Massaker an Zivilisten nicht eingestellt werden, würden die Kräfte der USA und der NATO mit grossen Schwierigkeiten in Afghanistan konfrontiert.“
Die afghanischen Dörfer sind keine Zufluchtsorte für Terroristen und sollten nicht den Angriffen der ausländischen Kräfte ausgesetzt werden, so Karsai weiter.
Hamed Karsai brachte einige Tage mach der Massakrierung der Bürger in Konar im Gespräch mit dem US-Präsidenten Barack Obama seine Besorgnisse über die Verluste der Zivilisten in Afghanistan zum Ausdruck und forderte die Einstellung solcher Operationen.
Nach den tödlichen Angriffen der NATO-Kampfflugzeuge auf die Provinz Konar begnügten sich die Potentaten der USA und der NATO bei der Reaktion auf das Massaker an afghanischen Zivilisten lediglich mit dem Bedauern über die Verluste unter den Zivilisten.
Ranghohen Funktionsträger der NATO und der USA versicherten bereits mehrmals, derartige Massaker würden eingestellt, aber die Zahl der Verluste unter der Zivilbevölkerung steigt jedes Jahr weiter an.
Vor kurzem gab die UNO in einem Bericht bekannt, 2010 sei das tödlichste Jahr für die afghanischen Zivilisten gewesen. Diesem Bericht zufolge, stieg die Zahl der Verluste bei Zivilisten um 15 Prozent im Vergleich zu 2009 auf über 2.700.
Internationale Beobachter sind der Auffassung, dass die Fortdauer der Massaker zur Ausdehnung der Volksproteste gegen die afghanische Regierung und zu einem Aufstand gegen die ausländischen Kräfte führen könnte.
Die Gleichgültigkeit der USA und der NATO gegenüber dem Schutz des Lebens von Zivilisten im Krieg in Afghanistan hat dazu geführt, dass die Bürger dieses Landes die westliche Strategie, die als Terrorismusbekämpfung bezeichnet wird, nicht unterstützen.
In Anbetracht der Sicherheitsstruktur in Afghanistan und der wichtigen Rolle nichtstaatlicher Gruppierungen bei der Gewährleistung der Sicherheit im Lande stellt das Ignorieren der Rolle des Volkes und der politischen ethnischen und Religionsgruppen bei der Konfrontation mit in- und ausländischen Bedrohungen einen grossen Fehler dar.
Aus diesem Grunde hatte der frühere Oberbefehlshaber der ausländischen Kräfte in Afghanistan General McChrystal eingestanden, die USA und die NATO würden, solange die westliche Strategie in Afghanistan nicht durch die Bevölkerung unterstützt wird, keinen Erfolg im Afghanistankrieg haben.
In Anbetracht des Anstiegs fortgesetzter Massaker an afghanischen Zivilisten, die zu Abscheu der Bürger gegenüber den ausländischen Kräften und verstärkter Kritik an der afghanischen Regierung geführt hat, hat Karsai beim Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der westlichen Länder auf die Änderung der Strategie der Konfrontation mit der Taliban und al-Kaida hingewiesen.
Aus der Sicht der Funktionsträger der afghanischen Regierung hat die missglückte westliche Politik bei der Verfolgung der Kräfte der Taliban in den afghanischen Dörfern die Verluste bei den Zivilisten erhöht und die Unterstützung des afghanischen Volkes für die Terrorismusbekämpfung hat Tag für Tag weiter abgenommen.