P aris (hg/dpa) - Würden die Franzosen heute wählen, dann würde nicht der konservative Nicolas Sarkozy, sondern die Chefin der rechtsextremen Partei Front National, Marine Le Pen, den Kampf um das Präsidentenamt gewinnen.
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage für die Zeitung Le Parisien. Demnach würde die 42-Jährige, die kürzlich ihrem Vater Jean-Marie Le Pen in der Führung der Partei gefolgt war, 23 Prozent der Stimmen erhalten. Sarkozy und die sozialistische Parteichefin Martine Aubry lägen mit 21 Prozent gleichauf dahinter. Die Präsidentenwahl steht allerdings erst im Mai 2012 an.
Aubry warf Sarkozy vor, mit seiner Debatte über den Islam in Frankreich Öl ins Feuer gegossen und die Rechtsextremen bestärkt zu haben. Bis vor kurzem galt Sarkozy in Umfragen als der einzige Kandidat der bürgerlichen Rechten, der einen Sieg von Le Pen in der ersten Runde verhindern könnte.
Allerdings liegt Sarkozy schon eine Weile hinter den potenziellen Kandidaten der Linken zurück, von denen dem derzeitigen Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, die besten Chancen eingeräumt werden. Bislang haben jedoch weder Sarkozy noch Strauss-Kahn ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2012 offiziell erklärt.