(hg/dpa) - Die Machthaber der arabischen Golfstaaten sind anscheinend gewillt, die befreundete Monarchie in Bahrein mit Soldaten gegen revoltierende Demokraten zu verteidigen. Ein Aufschrei des Westens ist bislang ausgeblieben.
Nach Angaben aus Militärkreisen in der Region haben benachbarte Staaten Soldaten nach Bahrain geschickt, um dem von Regimegegnern bedrängten Königshaus beizustehen. Ein Militärsprecher aus der Golfregion sagte der Nachrichtenagentur dpa, die ersten Offiziere und Soldaten seien am Montag am Flughafen von Bahrain gelandet. Weitere Truppen würden sich auf dem Landweg von Hafr al-Baten in Saudi-Arabien aus in Bewegung setzen.
Es handelt sich bei den Soldaten um Angehörige der Halbinsel-Schutzschild-Truppe, einer schnellen Eingreiftruppe des Golfkooperationsrates (GCC). Dem Rat gehören Bahrain, Saudi-Arabien, Kuwait, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Oman an. Alles Staaten, die mit dem Westen verbündet, aber von jeder Demokratie weit entfernt sind.
Die Demonstranten fordern dagegen demokratische Reformen und Maßnahmen gegen die Diskriminierung der Schiiten. Einige von ihnen rufen zum Sturz der Herrscherfamilie auf. Das Herrscherhaus von Bahrain ist sunnitisch.
Der kleine Inselstaat im Golf ist ein strategisch wichtiger Partner der USA/NATO. In Bahrain liegt der Hafen der 5. US-Flotte, die vor allem im Persischen Golf und im Indischen Ozean eingesetzt wird.