M it der Gründungslegende des Staates Israel von 1948 wurden nahezu alle Hinweise auf die vorangegangene Verstrickung zionistischer Kreise in die Kollaboration mit den europäischen Faschisten getilgt bzw. im Nachhinein als unbedingt notwendig zur Rettung der Juden gerechtfertigt. Israel sollte zukünftig ein Heimplatz aller Juden, insbesondere der von den faschistischen Mächten verfolgten sein.
Ist es vor diesem Hintergrund vorstellbar, dass jüdische Organisationen nicht nur lukrative Geschäfte mit den Mördern des eigenen Volkes machten, sondern diese auch aktiv und passiv unterstützten?
Ist es vorstellbar, dass diese sogar jüdische Widerstandskämpfer an die Gestapo verrieten?
Ist es vorstellbar, dass sowohl die Machtergreifung Hitlers als auch die Nürnberger Rassegesetze in jüdischen Medien begrüsst wurden?
Ist es vorstellbar, dass der herrschende Antisemitismus missbraucht wurde, um genügend Wehrsiedler für Palästina zu rekrutieren?
Lenni Brenner hat recherchiert und ist auf unglaubliche Antworten zu diesen Fragen gestossen.
Über die unheimliche Zusammenarbeit von Faschisten und Zionisten
Original Titel: The Zionism in the Age of the Dictators
von Lenni Brenner, übersetzt von Verena Gajewski
Vorwort von Dieter Elken
368 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, 2007
Zeit- und Militärgeschichte Band 21, € 24,80
Aus dem Rückentext
Was glauben Sie, wer es war, der im März 1912 vor Publikum in Berlin sagte, dass „jedes Land nur eine begrenzte Anzahl von Juden aufnehmen könne, wenn es keine „Magenbeschwerden“ haben wolle“. Und „Deutschland habe bereits zu viele Juden“?
Nein, es war nicht Adolf Hitler, sondern Chaim Weizmann, der spätere Präsident der Zionistischen Weltorganisation und erste Präsident Israels.
Und was glauben Sie, wo Sie folgende Erklärung finden, die ursprünglich im Jahr 1917 entstand, aber erst 1936 veröffentlicht wurde: „Der Jude ist eine Karikatur des normalen, natürlichen Menschen, sowohl physisch als auch geistig. Als Individuum in der Gesellschaft rebelliert er ständig und streift den Harnisch sozialer Verpflichtungen ab, kennt weder Ordnung noch Disziplin“?
Nein, das stand nicht in “Der Stürmer”, sondern im Organ der zionistischen Jugendorganisation “Hashomer Hatzair”.
Wie anhand der oben angeführten Zitate sichtbar wird, hat der Zionismus den Selbsthass der Juden in der Diaspora noch angestachelt und ihn für seine Zwecke ausgenutzt, indem man zunächst von der Annahme ausging, dass der Antisemitismus ein nicht zu verhinderndes Phänomen ist und dass er, solange er sich gegen Juden ausserhalb des Landes Israel richtet, in gewisser Weise sogar gerechtfertigt ist.
Es stimmt zwar, dass nur ein ganz kleiner, extrem fanatischer Teil der Zionisten soweit ging, 1941 den Nazis anzubieten, auf deutscher Seite in den Krieg einzutreten, da man hoffte, auf diese Weise die Errichtung des „historischen Judenstaates auf nationaler und totalitärer Grundlage, der in einem Vertragsverhältnis mit dem Deutschen Reich stünde“, erreichen zu können. Unglücklicherweise entschied sich Schamir [der ehemalige Premierminister Israels] dafür, sich eben dieser Gruppierung anzuschliessen.
Diese Tatsache verleiht diesem Buch zusätzliche Brisanz. Lenni Brenner zeigt mehrere Fälle auf, in denen die Zionisten mit den antisemitischen Regimes in Europa, einschliesslich des Regimes von Adolf Hitler, zusammengearbeitet haben. Rückblickend ist dieses Vorgehen als widerliches, aber notwendiges Hilfsmittel zur Rettung jüdischen Lebens gerechtfertigt worden, doch Brenner zeigt auf, dass dieses Ziel grösstenteils zweitrangig war.
Die zionistische Führung stand nie an vorderster Front, wenn es darum ging, den Faschismus in Europa zu bekämpfen. Sie wollten in erster Linie gesunden und kräftigen, gut ausgebildeten jungen Juden dabei helfen, nach Palästina auszuwandern.
Dies soll die Alliierten keinesfalls von ihrer Schuld freisprechen. Doch wie Lenni Brenner sagt: „Auch wenn der Vorwurf an Grossbritannien, die Juden Europas im Stich gelassen zu haben, berechtigt ist, sind die Zionisten die Letzten, die diesen Vorwurf erheben dürfen“. Edward Mortimer in The Times (London)
Anmerkung: Edward Mortimer wurde später von Kofi Annan zum Director of Communications im Executive Office des Generalsekretärs der Vereinten Nationen berufen und hatte diesen Posten bis Dezember 2006 inne.
Auszug aus dem Buch (PDF): → Kapitel 5