E in Bündnis mehrerer Parteien, darunter die Linke Front, KPRF (Kommunistische Partei der Russischen Föderation), Gerechtes Russland und Bewegung Anderes Russland haben am Samstag erneut in der südrussischen Stadt Uljanowsk gegen den geplanten Bau eines NATO-Kriegslogistikzentrums demonstriert.
Die russische Führung beabsichtigt mit der NATO einen kommerziellen Vertrag über die Transitbeförderung von NATO-Kriegslogistik aus Afghanistan in Umgehung von Usbekistan zu unterzeichnen.
Geplant ist, die aus Afghanistan auf dem Luftwege eingetroffenen Güter am zukünftigen Umschlagplatz in Eisenbahnwaggons für die Weiterbeförderung in NATO-Länder zu verladen.
Wie der stellvertretende russische Aussenminister Sergej Rjabkow RIA Novosti sagte, soll die NATO die Nutzung des Flughafengeländes von Uljanowsk bezahlen. Laut dem Vize-Aussenminister geht es dabei nicht um die Einrichtung einer Truppen-Basis, sondern darum, ein Logistikzentrum zu errichten.
Die KPRF-Fraktion im Gebietsparlament von Uljanowsk hatte bereits dazu aufgerufen, zwei Referenden über das geplante Logistikzentrum – auf nationaler und auf regionaler Ebene – durchzuführen.
Zugegen war am Samstag auch eine Delegation der KPRF-Fraktion in der Staatsduma mit Parteichef Gennadi Sjuganow an der Spitze.
Auf Plakaten standen die Namen von Städten und Regionen, die ihre Repräsentanten nach Uljanowsk delegiert hatten: Astrachan, Samara, Saratow, Republik der Adyge, die Region Krasnojarsk sowie Angarsk, Orenburg und andere Orte.
Nach der Kundgebung legten Sozialisten Blumen am Denkmal für Wladimir Lenin nieder, dessen 142. Geburtstag an diesem Sonntag begangen wird.
Die russischen Behörden versichern, dass die NATO-Güter, die in Uljanowsk umzuschlagen sind, ausschliesslich von russischen Zöllnern kontrolliert würden. Das Logistikzentrum in Uljanowsk sei nicht als Stützpunkt der NATO oder der USA geplant, heisst es von Regierungsseite aus Moskau.