D ie Wiener Staatsoper lässt am 27. Oktober mit dem Rosenkavalier von Richard Strauss ein neues Projekt vom Stapel: In einer kostenpflichtigen Direktübertragung (Livestream) können Opernfans Vorstellungen via Internet beiwohnen.
Wie der Direktor der Wiener Staatsoper, Dominique Meyer, in einer RIA-Novosti-Videoschaltung bekannt gab, sollen den Opern- und Ballettfans Übertragungen in höchster HD Bild- und Tonqualität geboten werden. Ein einmaliges Live-Streaming wird dabei 14 Euro kosten.
Die Zuschauer zu Hause können zwischen zwei Perspektiven wechseln: einer Gesamtsicht auf die Bühne und einem live geschnittenen Opern- bzw. Ballettfilm.
Zusätzlich zum Livestream können über die Wiener Staatsoper Second Screen App (iPad) Untertitel der jeweiligen Vorstellung empfangen werden, heisst es auf der Website der Wiener Staatsoper. Das Projekt startet auf Deutsch, Englisch und Koreanisch, bis Ende der Saison sollen auch russische Untertitel verfügbar sein.
Ab Mitte Dezember wird zusätzlich zu den Untertiteln auch die Partitur der entsprechenden Vorstellung synchronisiert angeboten.
Den Auftakt des Streaming-Angebots bildet ein Kernstück des Wiener Staatsopernrepertoires: Richard Strauss’ Der Rosenkavalier mit Renée Fleming als Marschallin, Sophie Koch als Octavian, Mojca Erdmann als Sophie und Peter Rose als Ochs in der Produktion von Otto Schenk, am Dirigentenpult: Adam Fischer.
Bis Ende des Jahres werden sechs weitere Vorstellungen übertragen: Am 27. November die Neuproduktion von Die Zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart), am 13. Dezember Tristan und Isolde (Richard Wagner), am 27. La cenerentola (Gioachino Rossini), am 28. Der Nussknacker (Musik: Peter Iljitsch Tschaikowski, Choreographie: Rudolf Nurejew), am 29. Fidelio (Ludwig van Beethoven) sowie am Silvesterabend Die Fledermaus (Johann Strauß).
Bis Saisonende sollen noch etwa 10 weitere Vorstellungen im Livestream ausgestrahlt werden.
Ab sofort stehen auf → Staatsoperlive.com “Karten” für die ersten drei Vorstellungen zum Verkauf. Das Portal bietet zudem ein umfangreiches Zusatzprogramm, mit Künstlerporträts, Interviews, Inhaltsangaben und weiterführenden Texten.
„Wir sind der Meinung, dass unsere Arbeit einen Wert hat”, begründet Staatsopern-Direktor Meyer dabei die Entscheidung, im Gegensatz zu anderen Opernhäusern keine Gratis-Übertragung anzubieten.
Die Kosten für die nötige technische Neuausstattung konnten ihm zufolge völlig durch Sponsoren gedeckt werden.
Hauptsponsor des Livestreamings der Wiener Staatsoper ist das Öl- und Gasunternehmen OMV. Auch die Casinos Austria unterstützen das Projekt. Als Technik-Partner fungiert Samsung.