N ach dem Stop des Pipelineprojekts South Stream [1] gründet der russische Energiekonzern Gazprom eine Tochtergesellschaft, die den Bau der angekündigten Ersatzpipeline in die Türkei übernehmen soll.
Die neue Firma Gazprom Russkaya wird ihren Sitz in Sankt Petersburg haben, wie Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow heute mitteilte. Alle für die Gründung und Eintragung notwendigen Verfahren seien eingeleitet worden.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am 01. Dezember bei seinem Türkei-Besuch angekündigt, dass Russland den Bau der South Stream-Pipeline, durch die russisches Erdgas ab 2018 direkt nach Südeuropa hätte strömen sollen, wegen des Widerstandes der imperialen Institution EU (Europäische Union) stoppe.
Stattdessen sollen eine neue Pipeline in die Türkei sowie ein Gashub an der Grenze zwischen der Türkei und Griechenland für die Versorgung Südeuropas gebaut werden.
Am selben Tag unterzeichneten Gazprom und das türkische Energieunternehmen Botas eine Absichtserklärung zum Bau einer Pipeline durch das Schwarze Meer. Die geplante Jahresleistung der Pipeline entspricht mit 63 Milliarden Kubikmetern der von South Stream.
Mit South Stream wollten Gazprom und seine europäischen Partner eine neue direkte Gaspipeline nach Europa unter Umgehung des instabilen Transitlandes Ukraine bauen.
Die erste Gasleitung abseits der Ukraine, die Ostsee-Pipeline, verbindet seit 2011 Russland und Deutschland direkt. Die neue Pipeline sollte unter dem Schwarzen Meer hindurch nach Bulgarien, Serbien, Ungarn, Slowenien und Österreich führen.
Doch das South Stream-Projekt stieß bei den USA und der EU-Kommission auf Widerstand. Nach Druck aus Brüssel setzte Bulgarien im Juni die Vorarbeiten aus.
- Russland stoppt Gasprojekt South Stream-Pipeline, 01.12.2014 ↩