E ine weltweite Werbekampagne zum Tourismus-Boykott von Botswana, ins Leben gerufen von Survival International – der globalen Bewegung für die Rechte indigener Völker – hat Hunderttausende Reisende erreicht.
Die Anzeige wurde in internationalen Reise- und Lifestylemagazinen veröffentlicht, inklusive den Magazinen Wired, Escapism, Departures und Centurion in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Japan und Grossbritannien.
Die Anzeige, mit dem Titel „Entdecken Sie … Afrikas bestgehütetes Geheimnis“, entblößt das Vorhaben der botswanischen Regierung, die letzten jagenden → Buschleute von ihrem Land im Central Kalahari Game Reserve zu vertreiben, während sie gleichzeitig das Reservat als Touristenattraktion bewirbt.
Botswanas Tourismusbehörde benutzt Bilder jagender Buschleute in ihrem Bemühen Besucher in das Land zu locken, während die Buschleute buchstäblich auf ihrem Land ausgehungert werden, da es ihnen nicht erlaubt ist für Subsistenzzwecke zu jagen. Sie werden von Wildhütern belästigt, verhaftet und geschlagen, wenn sie es dennoch tun.
Die Anzeige sagt: „ Die Regierung wirbt mit gestellten Hochglanzphotos von Buschleuten um Touristen – und sie benutzt Gewalt, Folter und Einschüchterung, um die Buschleute von ihrem angestammten Land im grössten Schutzgebiet Botswanas zu vertreiben. (…)
Diese Politik könnte das Ende der letzten jagenden Buschleute Afrikas bedeuten.“
Botswanas Präsident Ian Khama sitzt im Ausschuss der US-amerikanischen Naturschutzsorganisation Conservation International und wurde für seine Arbeit für den Umweltschutz weit gerühmt.
Jedoch operiert im Reservat der Buschleute eine Diamantenmine, und die Regierung hat Genehmigungen für Diamanten- und → Fracking-Erkundungen herausgegeben.
Über → 8.000 Menschen haben bisher versprochen Botswana nicht zu besuchen, bis es den Buschleuten erlaubt ist in Frieden auf ihrem Land zu leben, einschliesslich Prominente wie Gillian Anderson, Sir Quentin Blake, Joanna Lumley, Sophie Okonedo and Mark Rylance.
Unterstützer von Survival haben auf Reisemessen in Berlin, New York, London, Madrid und Mailand demonstriert und verschiedene Tourismusunternehmen haben sich ebenfalls dem Boykott angeschlossen.
Jumanda Gakelebone, Angehöriger der Buschleute, besuchte kürzlich Grossbritannien, um die Unterstützung von Prinz Charles zu gewinnen. In einem Brief an den Prinzen sagte Gakelebone: „Wir haben seit dem Beginn der Zeit an der Seite der Tiere im Central Kalahari Game Reserve überlebt. Wir wissen, wie wir für sie sorgen können und wir jagen sie, um zu überleben, nicht zur Unterhaltung wie viele Touristen in unserem Land es tun.“
Survivals Direktor Stephen Corry sagte: „Die Umweltschutzindustrie in Botswana bewirbt Touren zu vermeintlich geschützten Zonen. Die Buschleute werden dort verfolgt. Jeder, der plant auf eine Safari zu gehen, sollte sich fragen, ob er wirklich an der Zerstörung der letzten jagenden Buschleute Afrikas teilhaben möchte.“