D ie erste Phase der Operation der brasilianischen Regierung zur Ausweisung illegaler Holzfäller und Viehzüchter aus dem Land des Awá-Volkes ist nun abgeschlossen. Alle Betroffenen wurden benachrichtigt, dass sie das Gebiet verlassen müssen.
Insgesamt wurden 427 Benachrichtigungen erteilt. Nicht-Indianer müssen zum Schutz der Awá das Gebiet innerhalb von 40 Tagen verlassen oder sie werden ausgewiesen.
Die → Awá sind auf internationaler Ebene als das bedrohteste indigene Volk der Welt bekannt geworden, da ihr Wald in einem erschreckenden Tempo abgeholzt wird und brasilianische Experten davor gewarnt haben, dass ihnen ein Genozid und die Ausrottung bevorstehen.
Nach einer Reihe verzweifelter Aufrufe der Awá und Survivals internationaler Kampagne zum Schutz ihres Landes, hat Brasiliens Regierung zu Beginn des Jahres schliesslich eine grosse Bodenoperation gestartet.
Der Richter Carlos Madeira, der die Ausweisung aller Eindringlinge aus dem Gebiet angeordnet hat, hat auf dem brasilianischen Sender TV Globo News auf die internationale Sorge um die Lage der Awá aufmerksam gemacht und angegeben, dass er 10.000 Briefe aus aller Welt bekommen hat, die ihn dazu aufgefordert haben, zu handeln.
Brasiliens Justizminister hat über 56.000 eMails erhalten, die einen Aufruf zum Schutz des Awá-Gebietes enthielten.
An der Operation sind mehrere Ministerien sowie Brasiliens Behörde für indigene Angelegenheiten (FUNAI), das Militär, die Bundespolizei und das Präsidialamt beteiligt. Mindestens 200 Sondereinsatzkräfte sind vor Ort.
Der brasilianische Abgeordneter Padre Ton, der vergangenen Monat im Europäischen Parlament an einer Konferenz zur Notlage der Awá teilgenommen hatte, hat erklärt, dass der Kongress den Awá-Fall beobachten wird. Er plant, das indigene Volk zu besuchen, sobald die Ausweisungen vollendet sind.
Am Donnerstag trafen sich die Behörden, um Details des Landschutz-Programms zu bestätigen, das sie durchführen werden, sobald die Awá ihr gesamtes Land zur exklusiven Nutzung zurückbekommen haben – wie es brasilianisches und internationales Recht vorsehen.