E ine glasklare Stimme, ein bisschen melancholisch, immer voll Gefühl. So interpretiert Cristina Branco den portugiesischen Fado. Ein Genre, das die Portugiesin vor gut 20 Jahren entdeckte, nachdem sie sich für Sängerinnen wie Janis Joplin, Billie Holiday oder Joni Mitchell begeistert hatte.
Dreizehn Studioalben später gilt Branco als eine der grossen aktuellen Fado-Sängerinnen aus Portugal. Idealist heisst ihr jüngstes Best-Of-Album, mit ihren schönsten Songs und einigen Neukompositionen.
Cristina Branco: „Ich möchte, dass sich mein musikalischer Weg noch enger mit dem Fado verknüpft. Denn ich glaube, dass Fado-Musik eine Intensität verlangt, die man noch nicht haben kann, wenn man jung ist, ganz gleich, wie sehr man es versucht.
Mit heute Anfang vierzig bin ich davon felsenfest überzeugt. Ich bin dem Fado näher, als je zuvor.“
Für den Fado begann ihr Herz zu schlagen, als ihr der Grossvater Schallplatten der legendären Amália Rodriguez schenkte. Die Aufnahmen berührten die junge Frau so stark, dass sie beschloss, in Rodriguez Fusstapfen zu treten.
Cristina Branco: „Es gibt Musiker, die mir besonders viel bedeuten. An oberster Stelle steht Amália Rodriguez, die einen riesigen Einfluss auf meinen persönlichen Musikgeschmack hatte. Vor 20 Jahren war es nahezu unmöglich, nicht auf Amália zu stoßen. Ich bin heute hier, weil ich sie damals singen hörte und mich mein Grossvater mit ihrer Musik vertraut machte.“
Ihre ersten Erfolge feierte die Sängerin im Ausland. Vor allem in den Niederlanden wurde ihr Sound begeistert aufgenommen. Dort entsteht 1998 ihr Debüt-Album Cristina Branco In Holland.
Wichtig ist ihr bis heute der direkte Kontakt zum Publikum. Cristina Branco: „Ich liebe das Studio und ich liebe die Bühne. Das sind zwei unterschiedliche Momente in meinem beruflichen Leben. In der Vergangenheit gab es Phasen, in denen ich lieber auf der Bühne stand und andere, in denen mir die Arbeit im Studio besser gefiel. Das ändert sich, je weiter man vorankommt.
Das Studio ist der Ort, an dem Ideen geboren werden und Form annehmen. Man ist dort allein mit sich und den Autoren, deren Texte man vertont. Erst dort spürt, was sie tatsächlich meinten, als sie ihre Texte schrieben.“
Cristina Branco ist bis zum Sommer auf Tournee u.a. in Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Deutschland und Österreich.