E s ist das Ende einer Ära: Der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi muss seinen Sitz im Senat abgeben. Als rechtskräftig verurteilter Steuerbetrüger darf er nicht mehr im Parlament sitzen.
Damit verliert der 77-Jährige seine politische Immunität, sein wichtigstes öffentliches Amt und er darf sich für sechs weiter Jahre nicht mehr um neue politische Ämter bewerben. Seine politischen Freunde schienen empört. Sie hatten bis zuletzt versucht, den Cavaliere zu retten.
Berlusconi war bei der Abstimmung nicht anwesend. Vor Tausenden seiner Anhänger beteuerte der Mafiosi seine Unschuld: „Es ist ein Tag der Trauer. Niemand kann sich mehr seiner Rechte, seiner Besitztümer und seiner Freiheit sicher sein. Wir werden nicht das Feld räumen. Selbst ausserhalb des Parlaments werden wir weiter für unsere Freiheit kämpfen.“
Berlusconi wetterte, das, was sich abspiele, sei ein Staatsstreich, ein politischer Mord. Er wiederholte immer wieder, dass die linksgerichtete italienische Justiz es seit Jahren auf ihn abgesehen habe.
Beobachtern zufolge ist Berlusconis Einfluss ungebrochen. Innerhalb seiner Partei werde er auch in Zukunft die Strippen ziehen.
mehr Nachrichten zum Thema #BERLUSCONI
→ Berlusconi rechtskräftig verurteilt – aber keine Haft, 02.08.2013
→ Berlusconi in zweiter Instanz zu 4 Jahren Haft verurteilt, 08.05.2013
→ Berlusconi-Mafia strebt zurück auf die politische Bühne, 09.12.2012
→ Berlusconi – ein Mafiosi Dauergast vor Gericht, 28.10.2012