D ie USA beginnen noch im Oktober in Rumänien mit dem Bau eines Elements ihres Raketenabwehr-Systems in Europa. Das teilte Sprecher George Little des US-Kriegsministeriums Pentagon gestern auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Washington mit.
„Am selben Tag hatten Pentagon-Chef Chuck Hagel und sein rumänischer Amtskollege die Kooperation bei der Aufstellung der Raketenabwehr erörtert. Hagel dankte Rumänien für die Entscheidung, das System Aegis Ashore auf rumänischem Territorium zu stationieren“, sagte Little.
Das gegen Russland gerichtete offensive Raketen-System wird voraussichtlich 2015 in Dienst gestellt.
Hagels Stellvertreter James Miller wird im Oktober zur Grundsteinlegung für das Objekt nach Rumänien reisen. Eine Batterie bodengestützter Abfangraketen SM-3 IB wird auf einem Stützpunkt der rumänischen Fliegerkräfte in Deveselu aufgestellt.
Die Absicht der USA, einen Teil der Raketenabwehr in Rumänien zu stationieren, hatte eine negative Reaktion in Moskau ausgelöst.
Globale Raketenabwehr verhindert kernwaffenfreie Welt
Die einseitigen Pläne des Imperiums zur Schaffung eines globalen Raketenabwehrsystems behindern laut Michail Uljanow, Direktor des Departements für Sicherheit und Abrüstung im russischen Aussenministerium, ernsthaft den Aufbau einer kernwaffenfreien Welt.
In der heutigen Welt würden Versuche, neue Vereinbarungen bei der atomaren Abrüstung zu treffen, lediglich das Erreichen des gemeinsamen Ziels verkomplizieren, äusserte der Experte in der UN-Vollversammlung.
„Die internationalen Beziehungen, vor allem im militärpolitischen Bereich, werden immer unausgeglichener. Negative Faktoren, die die strategische Stabilität unterminieren, gewinnen an Kraft“, so Uljanow.
Seinen Worten nach laufen die einseitigen Pläne zur Schaffung eines globalen Raketenabwehrsystems (Raketenschild) dem in den internationalen Basisdokumenten fixierten Prinzip zuwider, dass die eigene Sicherheit auf Kosten der Sicherheit anderer Staaten gefestigt werden dürfe.
Da die strategischen Defensiv- und Offensivwaffen untrennbar miteinander verbunden seien, könne sich die Verletzung dieses Prinzips auf das gesamte System der gegenwärtigen internationalen Beziehungen negativ auswirken.
Die Weltgemeinschaft müsse neben der Raketenabwehr ihre Bemühungen etwa auf die Disproportionen auf dem Gebiet der konventionellen Waffen oder die unzureichenden Fortschritte auf dem Weg zu einem allumfassenden Verbot der Kernwaffentests richten, erläuterte Uljanow.
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