A rm an Kulturdenkmälern ist Italien nun nicht gerade: Im Gegenteil, für alle reicht hinten und vorne das Geld nicht, erst recht nicht in der Krise. Das betrifft auch Pompeji, eine der grössten Sehenswürdigkeiten des Landes – im Jahre 79 nach Beginn der Zeitrechnung durch Vulkanasche verschüttet und daher grossartig erhalten.
Ein grosser Aufmarsch mit Minister soll nun zeigen: Wir haben alles im Griff. Italien ist von der UNESCO, der Kulturorganisation der UNO, abgemahnt worden. Inzwischen hat die Regierung für Pompeji ein “grande progetto” ausgerufen, ein Grossvorhaben mit knapp vierzig Einzelvorhaben.
Man müsse Europa zeigen, dass dieses Vorhaben funktioniere, sagt Kulturminister Massimo Bray bei seinem Besuch in Pompeji. Es werde auch beweisen, dass sich die beteiligten Behörden abstimmen könnten.
In letzter Zeit hatte Pompeji eher Schlagzeilen durch eingestürzte Bauten und ernste Schäden gemacht, wie den Einsturz der Gladiatorenschule 2010. Die UNESCO will deswegen nun im Februar darüber beraten, ob Pompeji seinen Status als Weltkulturerbe verlieren könnte.
Für die Arbeiten gibt die EU inzwischen gut hundert Millionen Euro; Italien muss dazu die gleiche Summe beisteuern. Die Regierung fordert wie inzwischen üblich auch reiche Unternehmer dazu auf, ebenfalls ein paar Millionen beizusteuern.