D er Bolero von Maurice Ravel gehört zu den beliebten Stücken des modernen Ballettrepertoires und ist immer wieder eine Neuinszenierung wert. Die Pariser Oper präsentiert derzeit eine erstaunliche Gemeinschaftsarbeit.
Die Choreografen Sidi Larbi Cherkaoui und Damien Jalet wurden beauftragt, mit der Performancekünstlerin Marina Abramovic dem Bolero neues Leben einzuhauchen.
„Der Bolero bedeutet für mich elektrisch geladene Energie“, sagt Abramovic. „Ich habe mich gefragt, wie kann ich das auf der Bühne umsetzen, dafür sorgen, dass das Publikum, genauso fühlt? Ich kam auf eine simple Idee: die statische Elektrizität eines Fernsehgeräts, eine Art kosmisches Element.“
Der Bolero habe etwas Obsessives, bestätigt Choreograf Damien Jalet. „Bei seiner Uraufführung war es ein avantgardistisches Stück, das einen grossen Einfluss haben sollte auf die minimalistische Musik von Steve Reich und vielen anderen Leuten.
Die obsessive Art und Weise mit den Tänzern zu arbeiten, diese Idee der ständigen Wiederholung, hat auf gewisse Weise auch etwas mit Marinas Perfomancekunst zu tun.“
Abramovic ihrerseits fand es schwer, alles richtig zu machen. „Beim Licht, beim Bühnenbild, bei der Choreografie und der Musik. Auch die Energie der Tänzer muss stimmen. Das ist wie Suppe kochen. Aber Ich glaube, uns ist eine gute Suppe gelungen.“
Bis Anfang Juni kann man den neuen Bolero auf der Bühne des Pariser Palais Garnier erleben.