D ie Mediziner aus Nigeria, Kenia, Indien, Nepal, den USA, Kanada, Grossbritannien, Belgien, Estland und Deutschland forderten vor den Werkstoren der Waffenfirma Walther in Ulm eine Änderung des deutschen Grundgesetzes, um Waffenexporte grundsätzlich und ohne Ausnahmen zu verbieten.
„Von deutschem Boden darf kein Krieg ausgehen – und auch keine Kriegswaffen in Krisengebiete exportiert werden“, so Kinderarzt Dr. Alex Rosen, Vorstandsmitglied der IPPNW.
„Firmen wie Walther verdienen sich eine goldene Nase mit dem Leid der Menschen im globalen Süden, wo deutsche Waffen nach wie vor Tag für Tag Leben und Existenzen zerstören. Der Tod ist immer noch ein Meister aus Deutschland.“
Die afrikanischen Ärzte präsentierten ein Fallbeispiel eines kongolesischen Jungen, der durch einen Gesichtsschuss schwer verwundet und operiert werden musste. Anhand dieses Beispiels rechneten sie die finanziellen, gesundheitlichen, psychologischen und sozialen Kosten einer einzelnen Kugel.
Auch Waltherwaffen werden regelmäßig im Kongo bei Milizen gefunden.
Jedes Jahr werden wichtige Resourcen in afrikanischen Ländern für die Folgen von Kleinwaffengewalt verbraucht, die in Bereichen wie Bildung, Gesundheit und Wirtschaftsförderung bitter fehlen.
„Kleinwaffen sind wie eine Epidemie und verseuchen in Afrika ganze Landstriche. Wir Ärzte sind hilflos gegen die grosse Mengen von Waffen, die jedes Jahr in unserem Land abgesetzt werden. Die Verantwortung tragen Staaten wie Deutschland“, so Dr. Hellen Barsosio aus Kenia.
Die Teilnehmer der Fahrradtour haben vor, in den nächsten Tagen mehr als 200km auf dem Rad zurückzulegen. Ihr Ziel ist der Kongress ‘Zielscheibe Mensch’, der sich mit den sozialen und humanitären Folgen des Kleinwaffenhandels befasst.
→ Kongress zielscheibe-mensch.de
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