R ussland rechnet mit einer Verschiebung der globalen Machtzentren zugunsten der wirtschaftlich aufstrebenden BRICS-Staaten, berichtet heute die russische Zeitung Kommersant.
In einem Strategiepapier schlägt Russland Maßnahmen vor, wie der Westen zurückgedrängt und der Einfluss der BRICS-Staaten gesteigert werden kann. 2011 hatte der damalige Präsident Dmitri Medwedew ein Gremium beauftragt, ein Strategiepapier zur Rolle Russlands in der Gemeinschaft der Schwellenländer auszuarbeiten.
Die Staats- und Regierungschefs der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) treffen sich am 26. und 27. März im südafrikanischen Durban.
„Die Hoffnungen, dass die westliche Welt innere Reserven finden und allein eine stabile Weltordnung gewährleisten kann, werden immer schwächer“, heisst es in dem 133-seitigen Dokument.
Laut Moskau könnten die BRICS-Staaten den Platz des an Einfluss verlierenden Westens einnehmen und den Kern einer neuer Weltordnung bilden.
Aber auch schwelende Konflikte unter den BRICS-Ländern bleiben nicht unerwähnt. Die Erweiterung des UN-Sicherheitsrats, Gebietsstreitigkeiten zwischen China und Indien, der Kampf um Rohstoffe, unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Problematik des Klimawandels u.a. bergen Konfliktstoff in sich.
In Moskau geht man jedoch davon aus, diese Probleme lösen zu können.
Um den Schwellenländern mehr Einfluss zu verschaffen, schlägt Russland vor, ein ständiges Sekretariat der BRICS-Staaten, eine Entwicklungsbank, eine Bank für Internationalen Zahlungsausgleich der BRICS-Staaten und einen Antikrisenfonds zu bilden.
Allerdings versuche der Westen, Auseinandersetzungen zwischen den BRICS-Staaten zu schüren und damit deren Erstarken zu bremsen, so die Verfasser des Strategiepapiers.
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