B erichte über den jüngsten Zusammenstoß des russischen BLITS-Nanosatelliten mit einem Bruchstück des chinesischen Satelliten Fengyun 1C haben erneut Diskussionen über die zunehmende Bedrohung der Menschheit durch enorme Müllmengen im erdnahen Weltraum ausgelöst.
Der im September 2009 gestartete BLITS-Satellit war für einen fünfjährigen Betrieb ausgelegt und sollte Laserbeobachtungen durchführen. Nach dem Zusammenprall mit einem Trümmerstück des chinesischen Satelliten, der am 11. Januar 2007 bei einem Test von Satellitenabwehrwaffen zerstört worden war, änderte BLITS seine Umlaufbahn und wurde damit ausser Betrieb gesetzt.
Die Panne hatte sich am 22. Januar ereignet und wurde erst am vergangenen Freitag vom Zentrum für Weltraumstandards und -innovationen (CSSI) gemeldet.
Nach Einschätzung der US-Weltraumbehörde NASA wird die Erde gegenwärtig von rund 500.000 Objekten von der Grösse einer gläsernen Kinderspielkugel sowie von 22.000 kricketball-grossen Bruchstücken umkreist. Rund 70 Prozent davon kreisen in niedrigen, etwa 1.250 Kilometer hohen Umlaufbahnen.
Laut Experten können selbst die kleinsten Stückchen Müll Satelliten beschädigen, weil sich diese mit immensen Geschwindigkeiten von bis zu 28.000 Stundenkilometer um die Erde bewegen.
Unter diesen Umständen sind die im Weltraum eingesetzten Kosmonauten einer tödlichen Gefahr ausgesetzt. Auch die Internationale Raumstation ISS ist von einer Katastrophe bedroht.
Nach Meinung der Wissenschaftler könnte ein langfristiges Programm zur Entsorgung von gefährlichen Objekten im Weltraum und zur Steuerung von ausgedienten Satelliten einen Weg zur Lösung dieses Problems bieten.