H ochrangige staatliche Repräsentanten nahmen an der zentralen Zeremonie in der japanischen Hauptstadt Tokio teil. In den am schwersten betroffenen Provinzen im Nordosten des Landes wurden ebenfalls Gedenkfeiern abgehalten.
Um 14.46, dem Zeitpunkt, als das Erdbeben der Stärke 9,0 Japan am 11. März 2011 heimsuchte, legten die Japaner eine Schweigeminute ein.
19.000 Menschen kamen bei der Katastrophe ums Leben oder sind seitdem vermisst. Laut Behörden leben immer noch mehr als 300.000 Menschen fern ihrer früheren Häuser, verteilt übers ganze Land.
Der Regierungschef versprach nun, den Wiederaufbau zu beschleunigen. Die Polizei durchkämmt selbst zwei Jahre nach der Katastrophe die betroffenen Gebiete weiter nach Vermissten.
Am Vorabend des Jahrestags demonstrierten tausende Japaner gegen die Nutzung der Atomkraft. Nach dem vom Tsunami ausgelösten GAU im Kernkraftwerk Fukushima sind bis auf zwei alle fünfzig japanischen Meiler abgeschaltet.
Der neue Regierungschef will den Ausstiegsplan seiner Vorgänger aber revidieren.
„Atomunfälle sind gefährlich, und jetzt haben wir den Beweis, dass es körperliche Folgen für unsere Kinder gibt“, meint eine Demonstrantin. „Aber sie sagen uns immer nur, ihr habt ein Zuhause, geht nach Hause. Ich möchte, dass die Welt über die Gefahren von Fukushima Bescheid weiss.“
Rund 70 Prozent der Japaner sind laut Umfrage für den Ausstieg – angeblich aber genausoviele auch für den neuen atomenergiefreundlichen Regierungschef.
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