D ie EU-Kommission zweifelt daran, dass die Europäische Union und Russland es bis zu den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi schaffen werden, sich auf den visafreien Reiseverkehr zu einigen. Das teilte Stefano Manservisi, Generaldirektor für Inneres der EU-Kommission und Chefunterhändler für Visaerleichterung mit Russland mit.
„Freilich weiss ich es nicht, ob es uns gelingen wird“, sagte Manservisi am gestrigen Montag in Moskau nach Gesprächen im russischen Aussenamt. Er warnte vor übereilten Entscheidungen. „Ich denke, dass wir uns hier nicht beeilen müssen.“
Die Partner sollten dem vereinbarten Aktionsplan zur Visaerleichterung nachgehen. Dabei sollte Sorgfalt geübt werden, um keine Versäumnisse zu begehen.
Zugleich räumte Manservisi ein, dass für die Inhaber von Dienstpässen bereits in den nächsten Wochen die Visafreiheit vereinbart werden könne. Dafür müsse Russland jedoch die Zahl seiner Dienstpassinhaber, die gegenwärtig ganze 180.000 betrage, kürzen.
Das russische Aussenministerium hatte zuvor die Hoffnung geäussert, dass ein Übergang zum visafreien Verkehr noch vor den Olympischen Winterspielen 2014 vereinbart werde.
Auch Abgeordnete im Europäischen Parlament nannten Olympia 2014 in Russland einen guten Anlass für die Abschaffung der Visapflicht.