W itzig, ironisch, aber auch wundersam verträumt sind die Filme des türkisch-italienischen Regisseurs Ferzan Özpetek. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des neuen italienischen Kinos und war einer der Gäste beim diesjährigen Londoner Filmfestival “Cinema Made in Italy”.
Seine jüngste Komödie “Magnifica Presenza” handelt von einem jungen Mann, den es nach Rom zieht, um Schauspieler zu werden und der seine Wohnung mit Geistern teilen muss.
Ferzan Özpetek: „In diesem Film geht es um die Auseinandersetzung mit der Realität, was ist wirklich und was nicht. Nicht von ungefähr stammen die Geister in dem Film aus der Zeit des 2. Weltkriegs, wir erforschen, was es mit ihnen auf sich hat.
Ihre Anwesenheit verweist auf die Epoche des grossen Drehbuchautors Luigi Pirandello, eine Welt, die aufgeteilt ist in Wirklichkeit und Fiktion. Es geht nicht um Geisterspuk, sondern um die Trennung zwischen Wirklichkeit und Dichtung.“
Ein Film mit durchaus autobiografischen Zügen. Ferzan Özpetek kam als junger Mann nach Rom, um Film zu studieren.
Ferzan Özpetek: „Ich bin Türke und lebe seit 36 Jahren in Italien. Ich kam mit 17 Jahren nach Rom. Ich wurde Regieassistent und lernte viel über das Kino. Später machte ich meine eigenen Filme, die ich bis heute in Italien produziere und vorstelle.“
Bekannt wurde Özpetek mit dem Streifen “Hamam” über einen italienischen Architekten, der ein türkisches Bad in Istanbul erbt. Die Auseinandersetzung mit seinen beiden Kulturen ist wichtig für sein Werk.
Ferzan Özpetek: „Der türkische Einfluss ist sehr stark, geradezu fatal. Aber beide Länder sind wichtig.
Ganz nach dem Motto: Entdecke Dich selbst im Blick des Anderen.“