I n den US-Streitkräften sind im Jahr 2012 mehr Tote durch Selbstmord als bei Kampfeinsätzen im Ausland zu beklagen, meldet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf das US-Kriegsministerium.
Nach Angaben des Pentagon nahmen sich im vergangenen Jahr 349 Soldaten das Leben – rund 15 Prozent mehr als vorletztes Jahr.
Davon entfallen 182 Selbstmordfälle auf die Landstreitkräfte, 60 auf die Kriegsmarine, 59 auf die Luftwaffe und 48 auf die Marineinfanterie.
„Es ist eine Seuche, die man nicht ignorieren kann“, zitiert Reuters den US-Senator Patty Murray.
Ihm zufolge sind sowohl Rekruten als auch Veteranen der Streitkräfte heutzutage mit präzedenzlosen Herausforderungen konfrontiert und die Behörden müssen mehr tun, um sie nicht zu verlieren.
Die steigende Suizidrate sei auf psychologische Probleme zurückzuführen, die durch immer häufigere Teilnahme an Kampfeinsätzen in Kriegsgebieten sowie die daraus entstehenden Familienprobleme bedingt seien, so Experten. Häufige Auslöser seien auch finanzielle Schwierigkeiten, die durch den Militärdienst nicht wie erhofft gelöst werden konnten.