D ie französische Luftwaffe hat heute begonnen, erste Angriffe gegen islamische Gruppen im Norden Malis (Afrika) zu fliegen. Das bestätigte Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius.
„Ja, es hat einen Luftangriff gegeben“, sagte er auf einer Pressekonferenz in Paris. Das Ziel der Operation französischer Militärs in dem afrikanischen Land bestehe darin, den Vormarsch der illegalen bewaffneten Formationen in den Süden von Mali zu stoppen und die territorialen Integrität des Landes zu gewährleisten, hiess es.
Zuvor hatte Frankreichs Staatspräsident François Hollande den geplanten Einsatz französischer NATO-Truppen bei einer Operation gegen die Islamisten in Mali bestätigt. „Die Operation wird so lange wie nötig dauern“, sagte Hollande, ohne Details preiszugeben.
Französischen Medienberichten zufolge waren auf dem Militärflugplatz der Stadt Sevare acht Flugzeuge gelandet. Zur Personalstärke der Truppe wurden keine Angaben gemacht.
„Frankreich hat die Grenze bestimmt – die Stadt Mopti 700 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bamako. Wenn die Islamisten Mopti einnehmen, wird sich Frankreich einschalten.
Nach Angaben des Elysee-Palastes werden es ohne Zweifel Luftangriffe sein. Dabei braucht Frankreich keine neue UN-Resolution, denn der Präsident von Mali, Dioncounda Traoré, hat bereits um Hilfe gebeten und einige entsprechende Resolutionen des Weltsicherheitsrates vorliegen“, verkündete die Regierung in Paris.
Zuvor hatte Hollande erklärt, dass Frankreich bereit ist, Mali im Kampf gegen die Islamisten zu helfen. Nach Angaben der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua meldet das Militärkommando des afrikanischen Staates einen „erfolgreichen Gegenangriff auf die Extremisten“.
So sei die Kontrolle über der von den Islamisten am Vortag besetzten Stadt Kona mit Hilfe ausländischer Streitkräfte, darunter zwei französische Flugzeuge, wiederhergestellt worden.
Im Dezember 2012 hatte der UN-Sicherheitsrat die Verlegung von 3.300 Militärs der afrikanischen Mission AFISMA für mindestens ein Jahr nach Mali genehmigt. Die Truppe solle bei der Normalisierung der Lage im Norden des Landes helfen, die sich nach dem Krieg der imperialen NATO gegen Libyen drastisch verschlechtert hatte.
Im April vergangenen Jahres erklärten die Tuareg im Norden Malis ihre Unabhängigkeit und gründeten den unabhängigen Staat Azawad.
Mittlerweile sind jedoch marodierende islamistische NATO-Söldner aus dem Krieg gegen Libyen nach Azawad (Mali) eingedrungen und haben in weiten Teilen Azawads die Tuareg verdrängt.
Tuareg-Sprecher Hama Sid Hamed erklärte im April vergangenen Jahres, die Tuareg kämpften im Norden Malis nicht nur gegen die Malische Armee, sondern auch gegen die sog. al-Qaida.
„Die al-Qaida im islamischen Maghreb setzt auf Terror und entführt Menschen aus westlichen Ländern, um Lösegeld zu erpressen. Deshalb sind sie in der Sahelzone so aktiv.
Unser Ziel ist ganz anders: Die Tuareg lehnen sich gegen den Terrorismus auf und sind eigentlich eine Hochburg des Anti-Terror-Kampfes.
Dem Malischen Präsidenten Amadou Toumani Toure, aber auch Algerien, dem Niger und einigen weiteren Ländern, die ebenfalls gegen den Terror kämpfen und dabei an Sahara-Rohstoffen interessiert sind, haben wir das längst nahegelegt.
Der Kampf gegen die al-Qaida im Maghreb ist ein vorrangiges Ziel unserer Nationalen Bewegung für die Befreiung des Azawad. Wir kämpfen jetzt an zwei Fronten und zwar gegen die Malische Armee und die Terroristen“, so Hama Sid Hamed.
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