D ie russische Raumfahrtbehörde Roskosmos will bis zum Jahr 2020 einen Mars-Flug realitätsnah simulieren: Kosmonauten sollen zuerst ein Jahr auf der Internationalen Raumstation ISS verbringen, dann auf die Erde zurückkehren und einen Einsatz auf der Marsoberfläche imitieren und dann wieder ins All fliegen.
„Das wird das grandioseste Projekt dieses Jahrzehnts sein“, sagte Alexej Krasnow, Ressortleiter Bemannte Programme von Roskosmos, heute in Moskau.
Igor Uschakow vom Institut für Medizinisch-biologische Probleme der Russischen Wissenschaftsakademie, teilte seinerseits mit, dass sein Institut gemeinsam mit US-Kollegen eine Reihe von Experimenten plane, um die Arbeitsfähigkeit der Raumflieger nach einem längeren Flug zu testen.
Diese werden nach der Landung einfache Aufgaben erfüllen müssen, so zum Beispiel einander beim Ausziehen der Raumanzüge helfen.
Die Tests sollen Aufschluss darüber geben, wie schnell sich die Arbeitsfähigkeit der Mars-Flieger nach dem Übergang von der Schwerelosigkeit zur Schwerkraft des Mars wiederherstellen wird.
Der russische Kosmonaut Michail Kornijenko und Nasa-Astronaut Scott Kelly werden im Frühjahr 2015 mit einer Sojus-Rakete erstmals für ein Jahr zur Internationalen Raumstation fliegen.
Bislang dauern die ISS-Missionen jeweils sechs Monate.
Vor zwei Jahren hat Roskosmos bereits eine Marsmission auf der Erde simuliert.
An dem Experiment “Mars-500″ nahmen auch das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) sowie die Europäische Weltraumbehörde ESA teil.