A ngesichts der jüngsten Debatte um schärfere Waffengesetze haben die Verkäufe von Gewehren und Pistolen in den USA deutlich zugenommen. Verglichen mit der Zeit vor dem Massaker von Newtown seien die Absätze zum Teil um gut 25 Prozent nach oben gegangen, melden US-Medien.
Besonders der Verkauf von Sturmgewehren steht in der Kritik, entsprechend gut gehen sie jetzt weg.
Diese Waffenhändlerin aus Illinois meint: „Es sind viele Leute gekommen die Waffen kaufen wollen, weil sie fürchten, dass sie sie bald nicht mehr kaufen können. Einige Leute haben sogar schon im voraus bezahlt.
Die Waffen sind noch nicht mal hier, aber die Kunden haben sie schon bezahlt um sicherzustellen, dass sie sie auch bekommen, bevor der Staat Illinois oder die US-Regierung sie komplett verbietet.“
US-Präsidentendarsteller Barack Obama hat sich nach dem Massaker an der Grundschule in Newtown ebenso für ein Verbot von Sturmgewehren ausgesprochen wie auch der Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg. Der Attentäter hatte ein solches Sturmgewehr benutzt.
Während die Stadt Newtown die toten Kinder und die erwachsenen Opfer bestattet, meldete sich auch die Waffenlobby NRA zu Wort. Sie sei “schockiert” über die Morde und wolle dazu beitragen, dass so etwas nie mehr geschieht.
Die NRA tritt energisch für das Recht auf Waffenbesitz ein. Nach dem Newtown-Massaker ist sie wieder verstärkt in die Kritik geraten.
Waffenrecht: Obama legt sich nicht fest
Obama hat Konsequenzen aus dem Amoklauf in einer Grundschule der Stadt Newtown (Connecticut) angekündigt. Er habe Vizepräsident Joe Biden beauftragt, schnell Vorschläge zu erarbeiten, die eine solche Tragödie wie in Newtown in Zukunft verhindern könnten.
Der US-Präsidentendarsteller versprach, es werde nicht sechs Monate lang herumgeforscht und dann ein Bericht veröffentlicht, den keiner lese. Vielmehr würden jetzt sofort wirkliche Reformen erarbeitet werden, über die im Kongress im nächsten Jahr zügig abgestimmt werde.
Vorab hatte das Weisse Haus bereits bekanntgegeben, Obama werde eine Initiative der demokratischen Senatorin Dianne Feinstein zum Verbot bestimmter halbautomatischer Waffen wie Sturmgewehren “aktiv unterstützen”.
Euronews Washington-Korrespondent Stefan Grobe meint: „Der Präsident hat keine grossen politischen Veränderungen angekündigt, doch ist er sich bewusst, dass die Stimmung im Land nach Taten ruft.
Ketten wie WalMart und Dick’s Sporting Goods haben bestimmte Waffen aus ihrem Sortiment genommen, Waffen, wie die die an der Grundschule zum Einsatz kamen.
Einige US-Staaten ziehen allerdings auch die Möglichkeit in Betracht, Lehrer nun mit Waffen auszustatten.“
Der 20-jährige Amokläufer Adam Lanza hatte am vergangenen Freitag an der Newtowner Sandy-Hook-Grundschule zwanzig Kinder und sechs Erwachsene getötet. Dabei gab er nach Polizei-Angaben mehrere hundert Schüsse ab, seine Opfer wurden bis zu elf Mal getroffen.
Zuvor hatte Lanza zuhause bereits seine Mutter erschossen. Nach dem Blutbad nahm er sich selbst das Leben. Sein Motiv liegt noch im Dunkeln.