Katalonien rückt nach Wahl näher an Unabhängigkeit

Spanische Regierung bezeichnet geplantes Referendum als illegal

- von Presseticker  -

S ie ist die grosse Gewinnerin der Parlamentswahl in Katalonien: die linksrepublikanische Partei ERC. 21 Sitze errang sie, doppelt so viele wie 2010.
Auf der Wahlparty war allenthalben die “Estelada Blava” zu sehen, die Flagge der katalanischen Unanhängigkeit.

Auch die ERC tritt für eine Abspaltung Kataloniens von Spanien ein. ERC-Chef Oriol Junqueras: „Die Katalanen haben ihre Meinung gesagt und sie haben für den Unabhängigkeitsprozess gestimmt.“

Für den nationalkonservativen Regierungschef Artur Mas sind die Linken nun praktisch Hoffnungsträger, der Separatist muss koalieren, will er im Amt bleiben. Eigentlich hatte Mas gehofft, mit seinem Unabhängigkeitskurs zur absoluten Mehrheit in Barcelona zu fahren, doch er verfehlte sie.

Die nun gewonnenen 50 Sitze bedeuten 12 weniger als bei der letzten Wahl. Sein Ziel, die Unabhängigkeit, gibt er aber nicht auf.
„Wer sich jetzt freut, weil er glaubt, der begonnene Unabhängigkeitsprozess sei gestoppt worden, der sollte sich vorsehen und besser rechnen“, so Mas.

Katalonien rückt nach Wahl näher an Unabhängigkeit

Denn rechnerisch haben die Parteien für die Unabhängigkeit Kataloniens nochmals zugelegt. Im Regionalparlament in Barcelona kommen die Parteien, die sich in der einen oder anderen Form die Unabhängigkeit auf die Fahnen geschrieben haben, zusammen auf rund zwei Drittel der Sitze.

Selbst im restliche Drittel hat etwa die abgewatschte sozialdemokratische PSC keine klare Haltung zu dem Thema. Es war damit also zwar ein Votum gegen Regierungschef Artur Mas, aber mitnichten eines gegen die Unabhängigkeit.

Die zu erreichen, ist allerdings nach dieser Wahl nicht eben leichter geworden. Die Zentralregierung in der Spanischen Hauptstadt Madrid hält das von Katalonien angestrebte Referendum für illegal.

RF/euronews

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